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10.05.2010, 21:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.05.2010, 21:05 von
Hartmut.)
Hallo,
heute möchte ich mich mal wieder mit einem Problem an das Forum wenden.
Bei der suche habe ich nicht die passenden Antworten gefunden.
Mein Problem ist, dass der Frontlader oder die Hydraulik manchmal nicht mehr richtig hebt. Nur wenn man viel Gas gibt geht es vorwärts.Das passiert zwischen zwei Hüben.
Den Filter habe ich schon ausgebaut und ohe versucht. Trotzdem hat er ohne Gas nicht mehr als ca 100 bar Druck gebracht. Mit Gas mehr so ca 180!
Könnte es das Druckbegrenzungsventil sein oder doch eher die Pumpe?
Wenn es die Pumpe ist kann man sie reparieren?
Oder muß man eine neue kaufen!
Danke im Voraus!!
Luigi
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Hallo Luigi,
wenn die Pumpe mechanisch verschlissen ist, kann man sie her nicht mehr reparieren, aber ehe Du eine neue kaufst, sieh bitte einmal nach, ob die Keilriemen OK sind. D. h. nicht nur gespannt, sondern daß sie auch nicht innen in den Riemenscheiben aufliegen sondern an den Flanken, bzw. daß auch kein Öl darauf ist. Wie gesagt, muß nicht sein, aber wenn es so wäre, müßte man nicht unbedingt das Geld für eine neue Pumpe ausgeben.
Grüße
Alex
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11.05.2010, 14:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2010, 14:18 von
holgi63.)
Hallo Luigi,
Du musst Schritt für Schritt vorgehen.
Das meiste kannst Du ganz ohne jegliche Messgeräte durchführen bzw. die Messgeräte sind Deine Augen und Ohren:
Vor der Funktionsprüfung Füllmenge Hydrauliköl (Schauglas), Ölfilter im Rücklauf prüfen, ggfs. ersetzen, sowie Keilriemen auf Spannung und Verschleiß checken.
Riemen darf, wie Alex richtig schrieb, nicht auf dem Scheibengrund aufliegen!
1.) Ohne einen Verbraucher in der Leitung bei Standgas die Zusatz-Steuergeräte betätigen.
Springen diese von allein wieder in die Null-Lage zurück?
Wenn ja, ist schlepperseitig alles ok. Diese Prüfung bedeutet, dass die Pumpe bei Standgas den Abschaltdruck der Steuergeräte erreicht, der knapp unter dem Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils (DBV) liegt.
2.) Ohne einen Verbraucher in der Leitung bei Standgas ein Steuergerät betätigen und den Hebel festhalten.
Jetzt muss das DBV öffnen und kontinuierlich und gleichmäßig zischen.
Gibst Du noch ein wenig Gas (1.500/min), muss das Zischen proportional zur Drehzahl heftiger werden.
Wenn das funktioniert, ist schlepperseitig schon mal alles ok.
Pumpe und Steuergeräte arbeiten korrekt.
Die Fehlersuche muss sich nun auf den Frontlader und seine Hydraulik konzentrieren.
3.) Erreichst Du den Abschaltdruck (wie unter 1.) beschrieben) nicht bei Standgas, die Prüfung unter Punkt 1.) wiederholen und dabei die Motordrehzahl erhöhen, bis die Abschaltung erfolgt. Hebel muss von selbst in die Nullposition zurückspringen.
Erfolgt das bei betriebswarmem Öl unter 1.500/min ist Deine Pumpe schon recht verschlissen, kann aber - zumindest, wenn der Schlepper keinen Vollerwerb stemmen muss - noch eine ganze Weile drin bleiben.
Erreichst Du den Abschaltdruck des Ventils erst bei höherer Drehzahl oder gar nicht, ist die Pumpe hinüber.
Für die weiteren Untersuchungen brauchst Du ein Manometer mit Steckanschluss, welches um 50,- Euro realisierbar ist. (oder ausleihen)
4.) Ein Manometer in eine Steckkupplung einstöpseln und bei Standgas diese Leitung mit Druck beaufschlagen und ablesen.
Ist hier ein kontinuierlicher Druck ablesbar?
Ersatzweise kannst Du auch einen großen Verbraucher (größerer Kipper) anschließen und bei Standgas hochfahren. Wenn der gleichmäßig und ruckfrei hochschiebt, liegt Dein Problem nicht an der Schlepperhydraulik.
Wenn der Kipperzylinder tatsächlich ruckelnd oder mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit ausfährt, könnte die Ursache im Ansaugschlauch der Pumpe liegen. Es passiert manchmal, dass sich die innerste Lage (Haut) in Schläuchen ablöst und durch den Saugvorgang der Pumpe sich zusammenquetscht. Dann kann die Pumpe kein Öl mehr ansaugen und stellt die Arbeit demzufolge ein. Der Schlauch muss dann ersetzt werden.
Wie sieht die Hydraulik des FL's aus? Besitzt er ein eigenes Steuergerät (Kreuzhebel o.ä.)? Besitzt er Sperrblöcke in den Arbeitskreisen?
FG
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...
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Hallo,
vielen vielen Dank für die ausführlichen Bewschreibungen!!
Einfach Spitze von Euch das so ausführlich zu beantworten.
Da macht das Forum wirklich Freude!
Also nochmal Danke an Euch beiden!!
Einen schönen Abend wünscht Euch
Luigi
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Hallo,
Holgis Ausführungen soweit sind super!
kleine Anmerkung: Die Riemenscheibe der Pumpe ist mit einem kleinen Halbmondkeil gegen Verdrehen gesichert. Ist eher unwahrscheinlich, daß der bricht, und wenn, dann würdest du relativ schnell sehen , daß sich die Nabe der Scheibe einläuft.
Das Überdruckventil im Steuergerät ist relativ leicht zu prüfen. Dort könnte etwas Dreck eingeklemmt sein und läßt somit immer etwas Öl durch. Erst bei Steigerung der Ölmenge baut sich Druck auf.
Frage: Hat sich die Leistung der Pumpe kontinuierlich verschlechtert, ohne daß etwas besonderes (Heiß gefahren, weil Hebel festgestellt war oder dgl., trocken gefahren, etc.) vorgefallen ist? Wenn ja, dann tippe ich auf Pumpenverschleiß!
Wenn nein, sprich die Hydraulik war bisher ok und hat schlagartig diese Symptome gezeigt, dann denke ich nicht, daß die Pumpe die Ursache war. Dann schon eher so Spezialfälle wie Holgi´s Ansaugschlauch, Überdruckventil verdreckt oder defekt, oder dgl.
Bestes Kriterium für eine funktionierende Pumpe ist Holgis Test mit Standgas ohne Verbraucher, bei denen die Steuerhebel von selbst auf Null springen!
Gruß Cliff
Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???
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Hallo,
wie schon oben beschreiben, das Problem ist nicht immer gleich vorhanden.
Manchmal hebt er wie immer nd dann eben nicht mehr.
Aus Euren Beschreibungen entnehme ich, dass das Problem bei einer kaputten Pumpe immer da sein müßte.
Ich werde mal die Tips der Reihe nach abarbeiten!
mfg
Luigi
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(12.05.2010, 12:53)Luigi schrieb: Hallo,
...dass das Problem bei einer kaputten Pumpe immer da sein müßte...
Hallo Luigi,
so müsste es sein. Man soll zwar nie nie sagen und man lernt auch immer wieder verblüffende Dinge dazu, aber bisher ist mir noch keine Pumpe untergekommen, die mal funktioniert und mal nicht. Zumindest keine Zahnradpumpe.
FG
Holger
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woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
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3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...