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22.12.2010, 21:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2010, 21:31 von
holgi63.)
Hallo Lars,
in diesem Thread wird inzwischen viel hin und herdiskutiert, lass mich ein wenig sortieren.
1.) Eine AHK am Polterschild einer Winde ist auf öffentlichen Straßen immer unzulässig. Egal ob Original Forstausrüstung oder Dreipunktwinde. Es gab aber 440, die eine mittig abgesenkte oder abklappbare Rückwand der Tragbergstütze hatten, mit der dann die Standard-AHK genutzt werden konnte.
2.) Ein Forstschlepper muss genauer unter die Lupe genommen werden, kann selbstverständlich verschlissener sein, muss aber nicht. Es gibt definitiv langjährige Rücker, deren Schlepper sind nach 10.000 und mehr Stunden besser intakt, als dauerhaft am Pflug oder Grubber gequälte landwirtschaftliche Ausführungen! Wenn ein Rückeschlepper gequält wurde, sieht man ihm das in der Regel - nicht immer aber meistens - an!
Wenn Forstschlepper, dann möglichst aus 1. Hand aus Privatbesitz. Fahrzeuge aus Forstamtsbesitz sind mit Vorsicht zu genießen, es sei denn, sie wurden danach noch mal lange in Privathand gefahren.
3.) Die Preise sind in einem Forum Richtwerte, aber für die Beurteilung einer ins nähere Visier gefassten Maschine erst nach Begutachtung feststellbar. Ein gut erhaltener Mittelschalter mit rel. wenig Stunden, Motor und Getriebe gut, Bleche ok, dicht und fest darf auch noch über 12.000,-EUR liegen, hier eine Grenze festzulegen, bringt gar nichts. Allerdings sind Mittelschalter inzwischen mindestens an die 30 Jahre alt, i.d. Regel älter und selten in diesem Zustand anzutreffen. Wenn aber doch, warum nicht?
Da unser 700 erst Mitte 1983 geliefert wurde, war es ein Seitenschalter. Wären wir ein paar Monate früher gewesen, besäße ich jetzt einen Mittelschalter mit technischem Zustand 1, optisch 2 und knapp über 3.000 Stunden aus erster Hand, der zudem immer unter Dach gestanden hat, also auch alle Bleche top in Schuss. Der ginge dann, so er zu verkaufen wäre, auch nicht drunter weg.
4.) Ein ldw. MBtrac 440 wiegt unter 4 Tonnen und ist mit seiner Kopflastigkeit für den Betrieb am Rückewagen in kupiertem Gelände zumindest als schwierig einzustufen und ohne Druckluftbremsen am Hänger lebensgefährlich! Mein Onkel hat für den Kurzholzrückewagen seinerzeit - obwohl im Besitz eines MBtrac 1000F mit 2 x 10t hinten drauf, extra einen Schlüter 950 Compact dazugestellt - und das war in unseren Mittelgebirgslagen keine Fehlentscheidung.
Mit DoTro Winde hinten auf dem 440 geht es aber auch, die Maschine liegt dann schon mit Forstschutz bei ca. 6t Leergewicht.
5.) 6t oder 2 x 6t ist eine gute Ausstattung, auch 5t geht noch ganz gut. Kauf Dir aber, wenn Dreipunkt, dann eine Markenwinde, kein Stück Pressblech. Die Mehrpreise der Markengeräte sind gerechtfertigt!
Achtung! Es gibt nach wie vor einen grauen Markt mit febrikneuen Winden, die nicht den BG Bestimmungen entsprechen, obwohl die entsprechenden Aufkleber drauf sind! Raten würde ich Dir auch zu einem gut erhaltenen Schlepper mit Forstaufbau und Rahmenwinde, der Unterschied ist gewaltig!
So weit erst mal.
FG
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...