Welches Material (Verschleißfest) kann man für den Rotorabstreifer in der Rundballenpresse nehmen?
#1

Moin,

Bei meiner Claas Variant 180 RC ist der Rotorabstreifer verschlissen, weil der Ballen die ganze Zeit auf den Eisen mitläuft.

Die Aufgesetzten Flacheisen sind mittlerweile so dünn und Messerscharf, das sie hin und wieder das Netz beschädigen.

[Bild: attachment.php?aid=22998]

[Bild: attachment.php?aid=22999]

Welches Material kann man hier als Ersatz nehmen?

Von Claas gibt es Reparaturbleche, aber vielleicht gibt es ja was preiswertes von der Stange?

Gruss Hartmut admin


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MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#2

Hallo Hartmut,

Verschleißfester wäre natürlich Hardox Material!
Kommt aber auf die Dicke deines Materials an, weil es etwas schwieriger zu bearbeiten, oder biegen geht.
Ich benutze diese bei meiner Einzelkorndrille als Zustreicher.
Gruß Franz
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#3

Moin Franz,

Also das original Material ist auch schon etwas hochwertiges.
Denn beim mittleren Abstreifer hat der Vorbesitzer schonmal etwas aufgeschweißt, was ziemlich stark rostet, und alle anderen Abstreifer sind noch blank.

Das Flacheisen hat laut ET Liste diese Stärke:

15x 5x35x280 mm
2x 5x50x280 mm

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#4

wie werden die befestigt? musst du da löcher reinbohren?

hardox 400 könntest du noch biegen, aber bohren ist schon recht schwierig!

gruß
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#5

Moin Malte,

Kann man das Material noch einfach verschweißen?

Befestigt ist es so:

[Bild: attachment.php?aid=23023]

           

Pro Flacheisen (Bogenstück) will Claas 20 €

Könntest du mir solches Material besorgen?

Gruss Hartmut admin


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MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#6

Moin Hartmut,

Hardox (ist eigentlich ein Markenname, wie Caramba) lässt sich verschweissen, soll aber bis etwa 200° erhitzt werden, vor dem schweissen. Sonst ist das Risiko von Rissbildung vorhanden.
400 deutet auf der Härte hin. Ich hab schonmal Schurfleisten von 500HB verschweisst, ohne zu erhitzen. Je härter, desto schlechter lässt es sich verarbeiten, aber die Schurfleisten am Frontladerschaufel haben auch gehalten. Nachteil ist aber, wenn bei der Presse sowas reisst, ist der Verfolgschaden meist schlimmer, als beim FL-schaufel.... Wink

Früher könnte ich das Material auch organisieren, momentan ist es ein wenig schwieriger, aber bestimmt noch machbar. Bei die von dir beschriebene Abmessungen aber bestimmt billiger, als bei Claas.

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#7
YTRAC04 

Hallo Hartmut,

nehme doch einfach ein V2A Flacheisen oder Laserteil und lass es durch ne Rundmaschine. Vom Verschleiß wird es einige Jahre aushalten.

Oder frage doch mal bei Markus (Uniwirth) an.

Gruss Holger

MB Trac 1000, Spaß ohne EndeBig Grin
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#8

Hallo Hartmut und Co.

Die Ver- und Bearbeitung von Hardox ist auch in einer "besseren Hofwerkstatt" möglich.

Schweißen:
Hardox 400 ist ohne größeren Aufwand mit einem normalen Schutzgas-Schweißgerät (MAG) mit Baustahl verschweißbar. Das Material sollte jedoch beim schweißen nicht über 250° erhitzt werden, damit es sein Gefüge nicht verändert und somit seine Festigkeit beibehält. Bis 20 mm Blechstärke ist beim Verschweißen auch keine Vorwärmung notwendig. Hardox wird mit einer sog. Grundbeschichtung ausgeliefert, theoretisch kannst du direkt auf der Beschichtung schweißen. Bessere Ergebnisse bekommst du aber wenn du den Primer vor dem Schweißen mit der Drahtbürste entfernst. Schweißnähte am besten immer senkrecht zur Bewegungsrichtung des zu beanspruchenden Materials/Bauteil legen.

Zum Bohren:
Hardox 400 kannst du mit einer guten und stabilen Ständebohrmaschine bohren. Wichtig ist das Werkstück richtig fest fixieren zu können.
Als Werkzeug sind Hartmetallbohrer bzw. Bohrer mit Beschichtung zum empfehlen, wie z. B. HSS-TiN, HSS-TiCN, HSS-Co. Beim Bohren von Hardox sollte immer für eine reichliche Kühlung gesorgt werden.
Auch Gewindeschneiden ist nicht das Problem. Am besten mit Maschinegewindebohrern mit 4 Spannuten schneiden und wieder auf genügend Kühlung achten. Das Kernloch sollte ca 3-5% größer gebohrt werden als beim Gewindschneiden in herkömmlichen Stahl.

Achtung:
Angaben beziehen sich auf Hardox 400! Bei Hardox 500 zählen andere Paramter für´s Schweißen und Bearbeitung.

Ich persönlich würde diesen Aufwand nicht betreiben. Meiner Meinung nach sollte S 355 JR (alter St 52-2) ausreichend sein. Du könntest auch Q StE 380 nehmen, diese Stahlsort ist etwas anders gewalzt und ist dadurch feinkörniger im Gefüge als S 355 JR. Von der Verarbeitung her auf jedenfall wesentlich einfacher wie Hardox und als Verschleißblech sollte das Material wohl ausreichend sein.

@ Holger:
Wenn Hartmut die neuen Abstreifer selbst einschweißen möchte, wird es mit V2A eher schwierig werden. Dann muss er ja eine sog. "Schwarz-Weiß-Verbindung" schweißen und die Sache ist wohl aufwendiger wie Hardox.

Gruß Thomas

"Leidenschaft für Landwirtschaft"
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#9
YTRAC04 

Hallo Thomas,

Hartmut suchte was Preiswertes, was ich mir bei Hardox nicht vorstellen kann, bei V2a schon. Natürlich braucht er einen S-W-Zusatz, was beim Wigschweissen mit S-W-Schweissstab geringe Kosten wären und nur etwas mehr Zeit braucht.
V2a Laserteil 5-35-280lg würde so um 4 Euro +St. liegen

Gruss Holger

MB Trac 1000, Spaß ohne EndeBig Grin
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#10

Moin,

So die Bleche in Hardox 400 sind unterwegs.
Die alten Trennen wir am Wochenende raus, und setzen gleich die neuen ein.

Da die Abstreifer recht nah anneinander liegen, müssen wir wohl mit Elektrode verschweißen.
Muss man da etwas beachten?
Nimmt man Spezielle Elektroden? Die müsste ich dann noch besorgen...

Gefunden habe ich folgendes im Internet. Kann man das so stehen lassen?

Zitat:Also Hardox 400 ist für reparatur Arbeiten am Baggerkübbel ideal,und die Bearbeitung schneiden schweißen bei dem Stahl nicht so kompliziert wie z.b. der 500 von Hardox.Hardox 400 läßt sich mit normalen Baustahl oder auch höher legierten gut verschweißen,als Elektroden zum E-Hand schweißen gehen basische oder auch Rutil ( R12, R26 ) also ähnlich wie bei ST-52.
Vorwährmen bis 20 mm nicht erforderlich

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#11

Moin Hartmut,

Meine Anmerkungen:

Bei mein ehemalige Arbeitsgeber Rolleyes verwendete man bei hochwertige Materialen diese Elektroden: http://www.reonlas.nl/?page_id=16&pr=21229

Bei Allrad in der Arbeit werden die Spaten mit Edelstahldraht verschweisst. Klappt anscheinend auch gut.

Groeten,

Benno

p.s. Anscheinend sind die Bleche schon fertig...

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#12

Moin,

Ich habe eben in meinen Katakomben noch ein Paket Elektroden gefunden.
Und zwar sind das "Phoenix Blau" in 3,2mm

http://www.thyssenkrupp-schulte-schweiss...222288.pdf

Kann mal jemand mit Ahnung drüber schauen, ob die für diesen Einsatz "taugen"?

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#13

So, die neuen Hardox Abstreifer sind nun mit viel Schweiß und 3 Mann-Kräften montiert. Big Grin

Vielen Dank an dieser Stelle noch an Jowi und Benno für eure Hilfe, und an Allrad für das Zeichnen der Abstreiferbleche!

Das ganze ist für Schrauberanfänger, und kleiner Hofwerkstatt aber nicht zu empfehlen!

So schaut es seit gestern Abend aus...

[Bild: attachment.php?aid=23243]

Gruss Hartmut admin


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MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#14

Moin das schaut doch noch sauberer Arbeit aus ,von euch drei Muskeltieren Wink
Und da muß du wohl nie wieder bei denke ich . Schweißen hättes du die Originalen ja auch müssen ,das nachjustieren wäre bestimmt einfacher gewesen Big Grin.
Hoffe die Kühlung für den Schweißer und Former ist nicht teurer gekommen als die Original -Teile lach .Saubere Arbeit
Gruß Stefan
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#15

Moin Hartmut.

Soweit doch sehr ordentlich Smile

Und wenn nun im eingebauten Zustand alles rund läuft und der Rotor nicht irgendwo an diesem "Kamm" schleift, hat sich der vergossene Schweiß rentiert (obwohl ich mir sicher bin, dass das "Flüssigkeitsdefizit", nach getaner Arbeit, wieder komplett ausgeglichen wurde). Wink Big Grin Wink

VG
Andre


MB trac.

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