Doppstadt 150 mit Elektronikprobleme? Wer kennt sich aus?
#1

Guten Abend zusammen.

Ich bin bei der suche nach einem doppstadt auf einen 150-er, EZ 2003 gestoßen. Nach kurze Rücksprache mit dem Verkäufer habe ich erfahren, das der trc Probleme mit der Elektronik hat. Die Allradlenkung fällt wohl immer wieder mal aus, ebenso lässt sich das Getriebe ab und zu nicht mehr in der Gruppe schalten. Nach einem Neustart gehts dann wieder.

Jetzt meine Frage: Ist jemandem dieses Problem bekannt und noch besser, kennt jemand die Lösung für das Problem?
Ich habe schon versucht mich im Netz, ganz besonders hier im Forum, über diese Problematik zu informieren, doch leider bis her ohne Erfolg.
Ich freue mich über Tips und Ratschläge.

Gruß Joachim
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#2

Moin Jochen,
die Problematik ist bekannt. Ein Freund von mir lebt seit 15 Jahren damit. Eine Lösung hat er bisher nicht gefunden. Tritt wohl nicht allzu oft auf, alle 1 - 3 Monate.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat ein Forumsmitglied einen Doppstadt komplett umgerüstet, um das Problem zu beheben. Leider fällt mir der Name nicht ein. Vielleicht haben andere ein besseres Gedächtnis.
Gruß Dirk
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#3

Hallo Dirk.
Vielen Dank für deine Beitrag. Komplett umgerüstet hört sich aufwendig an. Glaub sowas lass ich mal lieber. Viel Stunden wird der doppstadt bei uns nicht machen müssen. Aber trotzdem ist diese Ungewissheit, ob es zu einem richtigen Problem wird, nicht so toll. Wenn es nur ab und an vorkommt, könnte ich noch damit leben. Wie genau zeigt sich der Fehler dann?

Gruß Joachim
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#4

Moin Joachim,
der Trac bleibt einfach stehen und nichts geht mehr. Also abstellen und neu starten. Es tritt im Stand oder beim Anfahren auf, nicht in voller Fahrt. Auf dem Acker, Feldweg oder Hof kein Problem. Auf einer großen Kreuzung mit zwei Anhängern nicht nur unangenehm und peinlich sondern auch gefährlich.
Auch wenn ich die Doppstadt Tracs wirklich toll finde, hat mich dieses Elektronikproblem immer davon abgehalten.
Außerdem hat er ja noch einige andere Schwachstellen. Ganz gravierend ist das Öl für die Hinterachse. Bei manchen Modellen ist die Hinterachse so verbaut, das man den Ölstand nicht kontrollieren und auch kein Öl nachfüllen kann. Eine Reparatur wird dann sehr teuer, da nur durch Auftragsschweißen und entsprechende Nacharbeit lösbar.
Also der Kauf will gut überlegt sein. Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung. Bitte schreibe, wie Du Dich entschieden hast.
Gruß Dirk
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#5

@Dirk.
Vielen dank für den Hinweis mit der Hinterachse. Kann man das anhand vom Baujahr vielleicht abhängig machen, ob man gut an die Achse zur Ölkontrolle kommt oder vielleicht gar nicht nachsehen kann?
Ich werde aufjedenfall berichten wie meine Entscheidung aussieht.

Gruß Joachim
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#6

Moin Jochen,
mir ist das nicht bekannt. Leider ist es ja so, das kaum ein Doppstadt Trac dem anderen gleicht. Einfach mit dem Verkäufer mal das Thema Wartung bzgl. Öl- und Schmierstellen durchgehen.
Ist eine Bedienungsanleitung dabei?
Zu den Bremsen: Normalerweise hat er keine Bremsflüssigkeit sondern Öl in den Bremsleitungen. Wenn das mal falsch gemacht wurde, sind die Dichtungen hin. Also auch ein Thema, das Aufmerksamkeit verdient.
Gruß Dirk
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#7

Hallo Joachim,

was die Elektronik-Probleme betrifft, kann das mehrere Ursachen haben.
Bei der Allradlenkung kann es eine falsche Justierung sein, eine Masseproblem,
ein beschädigter Kabelbaum oder eine schlechte Steckverbindung.

Beim Getriebe kann eine falsche Einstellung der Winkelsensoren von den Schaltgassen zu Problemen führen.
Ich hatte mal einen Metallspan in einem der Diagnosestecker. Da ließ sich das Getriebe auch nicht mehr schalten.

Wenn an der Kabine serienmässig hinten 4 Twinscheinwerfer verbaut sind (und vorne 2), dann kann das Kabel bei langer Benutzung ziemlich warm werden (Schmoren).

Der Trac 150 hat eine Schwachstelle am Rahmen (Im Bereich der Federn der Vorderachse, an der Aufhängung des Querlenkers Vorderachse Rahmen und an der vorderen Getriebeaufhängung. In diesem Bereich auf Risse achten.
Hier bedarf es einer Rahmenverstärkung.
Dann ist die Frontzapfwelle nicht voll belastbar!
Es sei den, das Getriebe hat mehr wie die erlaubten 18 bar Getriebesystemdruck.
Mein Trac (mit Turbokupplung) war so einer mit mehr wie 18 bar.
Dies führte zu einem kapitalen Getriebeschaden).
Habe dann aber eine gute Lösung gefunden, wie ich nur mehr Druck auf die Frontzapfwellenkupplung bekomme.

Des weiteren ist die Hinterachse wirklich arg verbaut. Wenn man aber weiß wie, bekommt man einen Ölwechsel gut und schnell hin.
Das Hauptproblem ist aber, das die Wärme schlecht abgeführt wird. Das Gehäuse wird bei viel und schnellem Straßentransport sehr heiß.
Was zu mehr Verschleiß führt.
Ich habe mir eine Ölkühlung an der Hinterachse eingebaut.

Auch die Lackierung ist nicht besonders. Sollte der Trac im Winterdienst mit Streusalz zum Einsatz kommen, hinterlässt das Tausalz deutliche Spuren.

Mein Trac hat jetzt fast 12000 Betriebstunden. Habe mir letztes Jahr einen zweiten zugelegt (ohne Turbokupplung) und nach und nach überarbeite ich ihn.

Ich habe mir auch vor dem Kauf des zweiten Trac´s ein paar angesehen.
Da gibt es wirklich teilweise Haarstäubende Varianten. Die die vor der Insolvenz gebaut worden sind, sind ganz in Ordnung (bis auf die oben genannten Probleme).

Die die nach der Insolvenz gebaut und verkauft worden sind...
na ja, da muss man arg aufpassen. Da habe ich den Eindruck, dass da teilweise das verbaut wurde, was noch da war.

Gruß

Hubert
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#8

Wirklich ein interessanter Erfahrungsbericht, und sehr mutig sich noch einen zweiten Doppstadt zu kaufen. Wir hatten bis vor ein paar Jahren einen trac 200/170 quasi aus den "letzten Beständen". Für uns hat er zwar in erster Linie innerbetrieblich keinen Sinn mehr gemacht, aber wir fanden auch das man relativ alleingelassen war, wenn es um eventuelle Probleme ging. Es waren bei uns aber nur Elektronikprobleme > zu hoher Ruhestrom und die Doppstadt üblichen teilweise wirren Fehlercodes. Ansonsten hielten sich die Probleme in Grenzen, und viel basteln mussten wir nicht. Das was die kleine verbliebene Mannschaft zuletzt in Schönebeck zusammengeschraubt hat, war teilweise wirklich etwas wirr, für Doppstadt Verhältnisse war unser 4 Zylinder trac aber in Ordnung. Ob wir uns selber wieder einen kaufen würden, weiß ich nicht, aber die Geschichten rund um die Tracs aus Schönebeck fand ich seit unserem trac 160 (damals als die LTS noch von Dr. Puls Erdmann geführt wurde), den wir damals als Vorführer hatten, sehr interessant.

Grüße,

Ralf
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#9

Hallo Ralf,

wenn ich Dir erzählen würde, was ich so alles erlebt habe...
... vielleicht sollte ich ein Buch darüber schreiben:-DDD.

Jedenfalls, wenn ich nicht so eine gute Werkstätte gehabt hätte, die ihrerseits entsprechende Kontakte hatte, und ich selbst mich nicht um vieles gekümmert hätte, dann hätte ich alt ausgesehen.
Das interessante dabei war, dass es, bis auf wenige Dinge, nicht an Doppstadt lag, sondern eher an den Zuliefern.

Wenn es da was zu reklamieren gab, bekam man immer die Aussage: "Wenden Sie sich bitte an den Traktorenhersteller".
Toll, wenn dieser nicht mehr existiert.

Ein Facelift und aus den Doppstadt-trac´s hätte, aus meiner Sicht, was werden können.

Bevor ich mir den zweiten Trac zulegte, habe ich mich mit der neuen Modellreihe von JCB (4000 Serie) beschäftigt.

Na ja, und da ich ja genügend Erfahrung mit meinem Trac 150 gesammelt habe, wusste ich ja im vorraus, auf was ich achten muss, und was ich verbessern kann.

Gruß Hubert
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#10

Servus Hubert,

wäre bei uns das Kapital und die Verwendung da, würde ich nicht lange überlegen, was die JCBs angeht, die haben ihre Hausaufgaben gemacht in Großbritannien. Doppstadt hat eben einfach viele Chancen die sich geboten haben verpasst, und hat an den falschen Stellen sich versucht zu engagieren. Bei uns ging der Frust eigentlich nur los, wo es drum ging wer nun den Service übernommen hat. Gerüchteweise kam ja auch mal eine Weiterführung der Produktion in Österreich auf... Wundern würde es mich nicht, aber irgendwie war diese komplette Firma schon immer etwas wirr, gerade wenn ich mir ansehe was dort bei den Versteigerungen unter den Hammer kam, naja ich denke du weißt sicher am besten was/ bzw. wie ich das meine. Wobei ich, als wir damals im Werk (weit vor der Versteigerung) waren, eigentlich einen relativ positiven Eindruck hatten.
Von Doppstadt selber hätte ich eben erwartet, dass man zumindest künftige Ansprechpartner benennt.
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#11

Hi Ralf,

Ja so ganz blickt man da tatsächlich nicht durch. Den Grizzly baut Doppstadt ja noch, wobei ich nicht weiß, ob dieser jetzt in Österreich oder in Velbert gebaut wird. Laut Homepage (Doppstadt Österreich) müsste er jetzt in Österreich gebaut werden.

Jemand hat mal die Aussage gemacht, dass die in Schönebeck nur eingestigen sind, um an die EU Gelder zu kommen. Ob da was dran war?

Der JCB ist für den kommunalen Einsatz zu breit. Ziehe ich da eine Kommunalbereifung drauf, ist die Karosserie breiter als die Aussenkante der Räder. Da muss eine Vollfräse ja schon fast 2,80 Meter haben, damit ich mit 2,50 Meter noch Platz zum lenken habe.
Der Oberhammer finde ich aber ist, dass der Kabinenboden nicht eben ist.
Ein Drehsitz oder Rückfahreinrichtung ist da nicht möglich.
Der Händler hatte damals scheinbar auch kein Interesse einen JCB zu verkaufen.

Bin ja mal gespannt was mit dem SynTrac wird.
Der soll ja auf der AgriTechnica vorgestellt werden.

Gruß
Hubert
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#12

Ich glaube letztes Jahr wurden aber auch einige Grizzlys bei Doppstadt Austria versteigert. Seltsamerweise wurde auf der deutschen Homepage der Grizzly seit der Produktionsverlagerung nichtmehr erwähnt. Ich bin der Meinung, dass einfach seitens Doppstadt zu blauäugig an das Vorhaben herangegangen wurde, und man zum Schluss einfach komplett aufgegeben hat. Angeblich sollen sogar die CAD/Konstruktionsdaten der Tracs verloren gegangen sein. Aber ich hatte leider nie wirklich intensiven Kontakt ins Werk, und habe auch die vielen Prospekte und Fotos ums/im Werk nichtmehr, da gibt es noch so Einiges was mich interessiert. Lustig auch das in jeder Literatur die Produktionseinstellung komplett anders benannt wird, aber einige Tracs bis zum Baujahr 2006/07 auftauchen. Ich glaube ja am Know How der Ingenieure hat es nicht gemangelt, bei den Nachfolgefirmen in der Nachbarschaft (MaLi> Systrac > heute Fuß Fahrzeugbau) wurden/werden ja sogar eigene Getriebe entwickelt, und in die Kleinserien verbaut. Aber die dortig entwickelten Konzepte, wie der Geräteträger für Lacotec oder eben die Tracs von dort, ähneln schon sehr den Doppstadt Produkten. Der Geräteträger wirkt wie ein Grizzly und die Tracs wie ein großer Systra. Man merkt einfach wer da bis heute noch entwickelt, und das wie bei Dopppstadt in Klein/Kleinstserien. Ob der Syntrac überhaupt in diesen Status kommt bleibt abzuwarten, gespannt bin ich jedenfalls auch.
Ja gut, wir sind keine kommunalen Anwender, und Einsätze für eine Rüfa haben wir ebenfalls keine. Für uns ist so ein Fahrzeug pure Träumerei, ob es jemals wieder zu einem trac für uns kommt bleibt abzuwarten, de facto spricht nichts gegen eine Rückkehr zu einem Schönebecker, dann aber wohl nur fürs Hobby.

Gute Nacht,

Ralf
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#13

Hallo Ralf,

von einer Versteigerung von Grizzlys habe ich auch gehört.
Jedoch nie was darüber gelesen. Die Doppstadt Umwelttechnik ist in den letzen Jahren anscheinend gewaltig gewachsen. Vielleicht kommt deshalb die Trägerfahrzeugtechnik zu kurz.

Also das die CAD/Konstruktionsdaten verloren gegangen sind, glaube ich jetzt nicht. Höchstens verschwunden. Die werden sicherlich irgendwo in einer Schublade liegen.

Du hast erwähnt, dass Du einen Trac 200/170 hattest?
Aus meiner Sicht wurde dieses Modell nur gebaut, weil das Getriebe für den 6-Zylinder mit 200 PS überfordert war. Der Trac 200 hatte ja auch deshalb die Turbokupplung serienmäßig drin um die Belastungsspitzen zu reduzieren.
Angeblich war sogar ein Trac 250 mit diesem Getriebe geplant.
Bei Fendt kam dieses Getriebe mit maximal 180 PS zum Einsatz.
Da hätte im Trac 200 schon das T7300 verwendet werden müssen.

Zum SynTrac... So wie da zu lesen ist, handelt es sich um ein eigenes System. Somit muss ja der komplette Fuhr- und Maschinenpark darauf umgestellt werden.
Scheinbar gibt es noch genügend Unternehmer, die so richtig Geld verdienen, um sich das leisten zu können. Na ja... abwarten.

Was interessiert Dich denn noch so an dem ehemaligen Schönebecker Werk und warum hast Du die Fotos und Prospekte nicht mehr? Verkauft?

Gruß
Hubert
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#14

Hey Hubert,

Ich glaube eher das der Grizzly einfach einen Markt anstrebt, der so gut wie nicht vorhanden ist, und ich denke das bei den Kapazitäten auch eine wirtschaftliche Produktion so gut wie nicht möglich ist. Richtig, den hatten wir bis 2011 gehabt, und wir hatten für zwei "größere" Schlepper (wir haben noch einen Fendt 718 Vario) keine Verwendung mehr. Da mussten wir eben leider relativ pragmatisch entscheiden. Das kann sehr gut sein, wobei ich wirklich nicht weiß ob es da ernste Hintergedanken gab, ich kann da leider nichtmehr viel zu sagen...
Aktuell helfe ich einem Freund von mir, mit seinem 200er trac, den er im Forst einsetzt, bei generellen Fragen, aber das auch eher sporadisch, und angeblich sollte da laut Vorbesitzer die verstärkte Welle zwischen Motor und Getriebe abhilfe schaffen, Herr Schulze hat ihm am Telefon auch deutlich darauf hingewiesen, dass diese deutlich zu schwach konstruiert sei. Wir waren was das anging eben nie mit wirklich erwähnenswerten Problemen konfrontiert, wir haben auch darauf geachtet das dort immer eine ordentliche Schmierung stattfan. Wir wollten an dem trac von meinem Kumpel Einiges umbauen, aber leider fehlten uns dazu vielerlei Zeichnungen.
Wie gesagt, den Syntrac sehe ich auch eher als "Spielzeug" eines vermögenden Unternehmers an, ähnlich wie eben bei Markus Liebherr damals. Ich sehe es als sehr unrealistisch an, dass man wirklich die Märkte plötzlich erobert, da fehlt einfach die Marke die dahintersteht.
Ich hatte die Fotos die ich gemacht habe immer nur digital parat, und irgendwann sind sie eben im Datennirvana verschwunden. Die Prospekte die ich hatte habe ich teils verschenkt, teils in Ebay reingesetzt. Ein paar habe ich noch da, aber das war für mich immer schon eher Beiwerk. Bei der Versteigerung lag sowas ja bekanntermaßen in Massen rum. Dafür habe ich alle wesentlichen technischen Dokumente zu einigen tracs, was zumindest meinem Kumpel dienlich ist, vielleicht kann ich hier auchnoch dem ein oder anderen damit helfen.
Ich finde eben die Geschichte rund um das Werk allgemein relativ spannend, und nen paar Erinnerungen hängen ja zwangsweise mit zusammen.
Würde mich schon nochmal freuen soetwas wiederzufinden.

Grüße aus Osthessen,

Ralf
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#15

Servus Ralf,

nun, soweit ich weiß, hat Doppstadt das Trägerfahrzeug Grizzly von Steyr übernommen und gemäß ihren Anforderungen angepasst (Kompostumsetzer).
Des Weiteren hatte (oder hat) der Grizzly (soweit ich informiert bin) einen Antrieb der Zapfwelle über Keilriemen. Das hatte bei Einsatz an einem Holzhacker Vorteil. Etliche Traktoren hatten bei Einsatz am Holzhäcksler ihr Getriebe zerlegt.
Da in den letzten Jahren aber die Leistungsstärke der Standarttraktoren angestiegen ist, denke ich auch, dass der Grizzly auf wenige Stückzahlen kommt. (Oder kam?)

Schwachpunkt Kardanwelle Motor/Getriebe (Trac 200).
Nun, dieses Problem hatte ich an meinem Trac 150 auch.

Im Prinzip ist ja das Getriebe vom 150er und 200er Baugleich.

Dadurch, dass an meinem auch die Turbokupplung verbaut war, müsste ich die gleiche Kardanwelle wie im 200er drin gehabt haben.
Auch ich habe (nach dem 3-ten Bruch) eine stärkere Kardanwelle drin. Wobei ich aber auch folgendes feststellen musste:
Bei Ausstattung mit Turbokupplung erfolgte der Längenausgleich nicht über die Kardanwelle, sondern über den Ausgangsflansch der Turbokupplung.
Die Kardanwelle war somit eine starre Variante.
Ich stellte dann fest, dass aufgrund der Konstruktion so gut wie kein Längenausgleich möglich war (Teile waren sozusagen am Anschlag).
Somit bekam die Kardanwelle mächtig Druck. Und das vertragen die nicht.
Ich habe wie bereits erwähnt auch eine stärkere Kardanwelle drin, aber auch darauf geachtet, dass genügend Spiel vorhanden ist.

Zudem habe ich bei mir eine vergütete Zahnhülse drin (Verbindung von Vorsatzgetriebe zum Hauptgetriebe).
Die habe ich mir mal anfertigen lassen, weil sich die Innenverzahnung in Metallspäne umgewandelt hatte.

Ebenso ist die Motorhaube zu arg geschlossen. Bei langen Einsätzen unter Voll-Last, kann die Wärme vom Motor nicht schnell genug entweichen.
Der Motor wird zwar nicht heiß, aber der Turbolader kann schon mal einen Hitze-Tod erleiden. Zudem heizt sich auch die Ansaugluft arg auf, da das Ansaugrohr auch direkt am Krümmer vorbeiläuft.
Dies wirkt sich besonders im unteren Drehzahlbereich aus.
Ich habe meiner Motorhaube mehr Luft verschafft (siehe Bild).

Sollte mal bei dem ein oder anderen die Haltebleche der Druckpatronen von den Lastschaltstufen gebrochen sein, dann könnte das ein Zeichen dafür sein, das der Getriebesystemdruck zu hoch ist.
ZF erlaubt beim T7200 nur maximal 18 bar!

Als bei mir damals das Getriebe kaputt war, wollte derjenige, der es instandgesetzt hat, bei ZF in Passau auf den Prüfstand nehmen.
Ich fragte ihn damals, ob das sein müsste und er denn so wenig Vertrauen in seine Arbeit hat.
Das bedeutete für mich ja längere Wartezeit und Mehrkosten.

Im Nachhinein bin ich froh darüber gewesen, weil der Prüflauf abgebrochen werden musste. Es stellte sich nämlich heraus, das auch die Steuereinheit von dem Getriebe gelitten hat. ZF fragte dann bei dem Instand Setzer nach, wo dieses Getriebe verwendet wird, weil der Systemdruck zu hoch sei (ca. 32 bar).
Des Weiteren wiesen sie darauf hin, dass eventuell Nebenverbraucher nicht mehr richtig funktionieren würden, wenn sie den Systemdruck richtig einstellen würden.
Das war in dem Fall die Frontzapfwelle.
Wenn die damaligen noch übriggebliebenen Konstrukteure gleich die Katze aus dem Sack gelassen hätten, hätte ich mir die Kosten für ein neues Vorsatzgetriebe sparen können.
Irgendwann ganz am Ende, wurde dann mal erwähnt, das der erhöhte Getriebesystemdruck mit ZF-Steyr abgesprochen war und möglich sein sollte.
Scheinbar wurde (aus meiner Sicht) von ZF-Steyr vergessen darauf hinzuweisen, dass nur die Zapfwellenkupplung mehr Druck verträgt.

Habe dann lange überlegt, wie ich es anstellen kann, mehr Druck auf die Frontzapfwelle zu bekommen. Hilfe bekam ich von niemand.
Hatte dann meine Idee dem damaligen Werkstattmeister (ist im wohlverdienten Ruhestand) mitgeteilt. Zusammen haben wir dann eine einfache und günstige Lösung gefunden. Die Frontzapfwellenkupplung hat bisher gehalten.

In dem Zusammenhang noch ein lustiges Erlebnis, wo man sieht, dass es überall inkompetente Mechaniker gibt:

Wir mussten ja mittels Zapfwellenbremse feststellen, wieviel Leistung die Frontzapfwellenkupplung bringt.
Eine ZG-Niederlassung hatte eine Zapfwellenbremse vor Ort. Die weigerten sich zuerst, eine Frontzapfwelle zu testen, da anscheinend schon bei namhaften Fabrikaten so mache Kupplung dabei verheizt wurde.
Als wir das auf unsere Kappe nahmen, hieß es plötzlich, das mit der Frontzapfwelle geht nicht, weil die Drehrichtung anders ist.
Als ich sagte, dass das einer Wirbelstrombremse doch völlig egal ist und er mal nachfragen sollte, hieß es ganz lapidar: "Das geht nicht."

Ich überlegte mir dann was mit einem Umkehrgetriebe. Als ich dann zufällig mit dem ZG-Werkstattmeister bei mir vor Ort darüber ins Gespräch kam, sagte auch der verwundert, dass die Drehrichtung der Zapfwelle der Zapfwellenbremse völlig egal ist. Er ließ sich das aber nochmal vorsichtshalber vom Hersteller bestätigen.

Somit war auch hier wieder mal völlig unsinnig Zeit und Geld verbraten worden. Dann bekommt man von dem einem Arbeiter nur als Entschuldigung zu hören: "Das hab ich nicht gewusst".

Na ja... ich könnte noch mehr erzählen. Aber das hat ja mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun.

Gruß und schönen Sonntag
Hubert


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