Getriebe UG 3/40: Krachen und seltsame Schaltvorgänge im 8. Gang
#1

Hallo Trac-Freunde,
heute wende ich mich hilfesuchend an die Getriebespezialisten.
Mein 1300er ist Baujahr 78. Er hat schon mal ein Austauschgetriebe UG 3/40 bekommen, Getriebenr. ist 717902.
Problembeschreibung:
Das Getriebe "kracht" im 8. Gang wenn:
- Trac bzw. Getriebe noch kalt ist
- Teillast gefahren wird, also Fuß vom Gas gelupft wird und
- Strecke eben ist, also keine Steigung gefahren wird.

Das Krachen kündigt sich durch ein Pfeifen an. Dieses Pfeifen habe ich bisher immer vom Gruppenschaltzylinder oder -ventil vermutet. Es könnte jedoch auch ein Surren von den Zahnrädern sein.
Auf den folgenden Youtube Videos hört man die Geräusche:

Video Schaltgeräusch:
https://www.youtube.com/watch?v=5NsEF4d7J8I&feature=youtu.be
Bei Sekunde 8 "kracht's" im Getriebe

Video Pfeifen und Schaltgeräusch:
https://www.youtube.com/watch?v=G_7rv2zwlEU&feature=youtu.be
Bei Sekunde 7 Pfeifen und Sekunde 10 "kracht's"
Bei Sekunde 34 rappelt's gewaltig. Sad

Das Krachen ist nur im 8. Gang, nicht im 4. Gang. Ist das ein Hinweis auf die pneumatische Gruppenschaltung? question
Das Krachen verschwindet, wenn der Trac warm ist.

Ich habe Matthias Thesen dieses seltsame Verhalten auch schon beschrieben, er hat sich die Videos angesehen bzw. angehört. Leider kann sich auch er keinen Reim drauf machen.

Wißt ihr, was es sein könnte?

vielen Dank und schöne Grüße
Helmut
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#2

Hallo Helmut,

wenn sich der Matthias keinen Reim daraus machen kann,-dürften hier im Forum maximal nur noch eine Hand voll Experten übrig bleiben die dir helfen könnten.

MFG
Berni
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#3

Hallo Helmut,

das "Pfeifen" hört sich auf dem Video für mich mehr nach einem Schleifen an, aber das kann auch an den billigen Boxen liegen, die ich hier im Büro habe.

Wenn das Ganze nur im achten Gang auftritt, nicht im Vierten, kann das m.E. nur zwei mögliche Ursachen haben:

Eine Möglichkeit wäre ein Defekt in der Planetengruppe, wie er nicht ganz ungewöhnlich ist. In diesem Fall aber so, daß er nur bei bestimmten Lastzuständen auftritt, möglicherweise also die Ankündigung eines kommenden, größeren Schadens, der mit etwas Glück noch abgewendet werden kann. Das wäre dann, wenn es ein schleifendes Geräusch ist.

Die andere Möglichkeit (bei wirklich Pfeifendem Geräusch), die mir einfällt, wäre im Bereich des Schaltgestänges zu suchen, möglicherweise dort, wo das Schaltgestänge ans Getriebe geht, und wo auch der Luftanschluss für den Gruppenzylinder sitzt. Dort sitzt ja, neben der Mechanik, auch u.A. ein Pneumatikventil. Wenn hier was undicht ist, kann es pfeifen, und evtl. wird das, wenn das Getriebe warm ist, wieder dicht. Das Krachen könnte dann entweder aus der Betätigung am Getriebe kommen (wenn hier was plötzlich einrastet, das würde aber dann immer passieren, nicht nur bei Teillast), oder auch wieder vom Planetengetriebe (wenn der Zylinder nicht den vollen Druck bekommt, und die Verzahnung nicht komplett eingerastet ist).

Ich würde mal sehen, ob Du das Verhalten etwas simulieren kannst. Wenn es vom Gestänge kommt, sollte das pfeifen (zischen) ja auch bei stehendem Fahrzeug im 8ten Gang auftreten.

Ansonsten vielleicht mal versuchen, eine Kamera an den o.g. Punkten zu befestigen (die s.g. Action-Cams sind ja nicht mehr allzu teuer), vielleicht bewegt sich ja dort im Moment des Krachens etwas.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#4

Hallo Helmut,

was mir noch einfallen würde,-ich würde den ganzen Trac mal aufbocken und die Räder drehen,-ob man so auch was hören/orten kann.

MFG
Berni
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#5

Hallo Daniel und Bernie,
ich danke euch für die Unterstützung und Ratschläge.
Heute habe ich wieder Siloballen transportiert
   
und das Krachen im 8. hat mich wieder eine Zeit lang begleitet.Sad

Nach getaner Arbeit habe ich den Gruppen-Schaltzylinder und das Pneumatikventil inspiziert und mir überlegt, wie ich wohl die Ursache für das Krachen finden könnte. Über eine GoPro verfüge ich leider noch nicht. Muß ich mal ernsthaft darüber nachdenken, warum wir sowas noch nicht im Haushalt haben ...Rolleyes

Das Schaltgestänge ist ziemlich ausgelutscht. Die Kugelköpfe und -pfannen könnte ich mal austauschen. Ob das jedoch die Ursache für das Geklappere im 8. ist ... ?

Plötzlich, es war wohl kurz nach 18 Uhr,ist mir die gleiche Idee gekommen, die Bernie vorgeschlagen hat. Trac hinten aufbocken, Motor starten, dann in den 8. Gang schalten, unter den Trac kriechen und aufmerksam den Geräuschen lauschen.
Ich hoffe, daß das zum Ziel führt und hoffe noch mehr, daß es kein Schaden in der Planetengruppe ist Smile

Wenn man so eine gewisse Zeit recht ratlos vor dem Trac steht und unter ihm auf dem Rollbrett liegt, fallen einem (mir jedenfalls) so Gedanken ein wie:
"Warum wird die pneumatische Gruppenschaltung eigentlich nicht über einen Schalter am Schaltknüppel betätigt?" question
Bin ich der Erste, der diesen Gedanken hat, oder gab/gibt es das wirklich?
Ich finde es jedenfalls recht unpraktisch, den Schaltknüppel so weit nach rechts drücken zu müssen - dabei mit der Hand an die rechte Türe anzuschlagen - nur um über diverse Hebelumlenkungen ein Pneumatikventil am Getriebe zu betätigen...exclamationquestionRolleyes
Sowas ließe sich doch pneumatisch oder elektrisch viel eleganter lösen.

Nun denn, ich beende für heute mein Tagwerk und gehe morgen - trotz unseres Einheitstags - erneut an mein Werk.

schönen Abend
Helmut
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#6

Hallo Helmut,

(02.10.2015, 22:21)helmog schrieb:  Das Schaltgestänge ist ziemlich ausgelutscht. Die Kugelköpfe und -pfannen könnte ich mal austauschen. Ob das jedoch die Ursache für das Geklappere im 8. ist ... ?
das wäre zumindest nicht 100% auszuschließen.

Zitat:Plötzlich, es war wohl kurz nach 18 Uhr,ist mir die gleiche Idee gekommen, die Bernie vorgeschlagen hat. Trac hinten aufbocken, Motor starten, dann in den 8. Gang schalten, unter den Trac kriechen und aufmerksam den Geräuschen lauschen.
Den Drehzahlunterschied zwischen Vorderachse (steht) und Hinterachse (8ter Gang) findet das Verteilergetriebe sicherlich nicht toll.

Zitat:"Warum wird die pneumatische Gruppenschaltung eigentlich nicht über einen Schalter am Schaltknüppel betätigt?" question
Bin ich der Erste, der diesen Gedanken hat, oder gab/gibt es das wirklich?
Ob es das beim UG3/xx gab, weiß ich nicht, beim LKW gab es das in der Anfangszeit der 8-Gang-Getriebe. Ist Gewöhnungssache aber ich sehe da keinen wirklichen Vorteil. Und beim LKW ist man davon abgegangen, als dann noch das -ebenfalls pneumatisch per Ventil am Schalthebel geschaltete- Splitgetriebe aufkam. Da waren dann zwei Ventile am Schalthebel, und die Verwechslungsgefahr recht groß (OK, das wäre beim Trac nicht der Fall).

Zitat:Ich finde es jedenfalls recht unpraktisch, den Schaltknüppel so weit nach rechts drücken zu müssen - dabei mit der Hand an die rechte Türe anzuschlagen
Dann ist Dein Schaltgestänge wohl wirklich ausgeschlagen Wink )

Grüße
DaPo (Daniel)
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#7

Moin,

Daniel, da der Trac den Allrad per Klauenkupplung schaltet, gibt es keine Verbindung zwischen Vorder und Hinterachse. Bei Mogs mit permanentem Allrad via Differential ist das was anderes.

Vielmehr mache ich mir sorgen um Helmuth....einen Trac hinten so sicher aufzubocken, dass man ihn im 8. Gang drehen lassen kann, ist nicht sooo einfach. Er geht zwar beim runterfallen sofort aus, aber drunter liegste erstmal trotzdem....

Viele Grüße

Jörg
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#8

Hallo Jörg,

und eben weil da keine kraftschlüssige(!) Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse besteht, wird das Lager A 001 981 69 10, welches zwischen der -stehenden- Antriebswelle zur Vorderachse und der -sich mit voller Geschwindigkeit drehenden- Antriebswelle (mit dem großen Zahnrad drauf) zur Hinterachse befindet, extrem vergewaltigt.

Im günstigsten Fall zerlegt es nur das Lager, im schlimmsten Fall verschweißt sich das mit einer der Wellen...


Deine Sicherheitsbedenken teile ich jedoch ebenfalls.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#9

Hallo Jörg und Daniel,
Verteilergetriebe und Helmut sind wohlauf Big Grin, uns beiden hat die beschriebene Aufbock-Aktion nicht geschadet.
Leider hat sie auch keine weitere Erkenntnis gebracht. Bei einer anschließenden Probefahrt hat's wieder gekracht Sad.

Daraufhin habe ich gestern Abend noch ca. 1 Liter Getriebeöl eingefüllt. Nicht durch die eigentlich vorgesehene Bohrung (roter Pfeil im angehängten Bild), sondern durch die Bohrung des Belüfters (grüner Pfeil).
   
Tja, bei der heutigen Probefahrt hat es zwar ganz kurz mal gepfiffen und leise gerasselt, aber dann war Ruh'.

Mein Getriebe hat nun einen leicht erhöhten Ölstand. Ich denke, daß das nicht schaden kann. Wie denkt ihr darüber?

schöne Grüße
Helmut
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