Kettensägenkette feilen oder schleifen?
#31

Hallo,
vorweg: Euch allen ein frohes, erfolgreiches und gesundes 2013.

Nun zu der "Gretchenfrage" der Kettenschärfer. Feilen oder schleifen?
Meiner Meinung nach sollte es nicht feilen oder schleifen, sondern feilen und schleifen heißen.

Während der Arbeit setzt ich ein Feilgerät von Stihl (FG4) oder eine Feillehre von Bahco für die jeweilige Kettenteilung ein. Diese beiden Lehren lassen sich bei montierter Kette auf der Schiene sehr leicht, passgenau für jeden Schneidezahn, klemmend zwischen den Kettengliedern aufstecken. Über die Rollenführung wird der Feilwinkel(meines erachtens 30°) ziemlich exakt eingehalten.

Hier die Bahco beim Einsatz
   

Für neu 0.325er Sägeketten verwende ich 4,8 mm, für bereits ältere Ketten(etwa die Hälfte des Schneidezahns ist noch vorhanden) 4,5 mmm Rundfeilen.
Bei 3/8el Kette sind es entsprechend 5,2 mm/4,8 mm bzw. 5,5 mm/5,2 mm Feilen. Je nach Vorgaben des Herstellers.

Die Tiefenbegrenzer lasse ich während der Arbeit ungefeilt. Die wenigen Feilstriche an den Schneidezähnen tragen nur sehr wenig Material ab, so dass der Abstand von 0,6 - 0,7 mm von der Dachschneide zum Tiefenbegrenzer noch paßt.

Nach getaner Arbeit kommen die Sägeketten im Idealfall auf das Schärfgerät(von Stihl, ca. 20 jahre alt) und werden mit minimalstem Materialabtrag geschärft. Hierbei werden dann auch die Tiefenbergenzer nachgeschliffen(Extrascheibe).

So halte ich meine Ketten, so Materialschonend wie es mir möglich ist, scharf.

Vielleicht findet der ein oder andere von Euch den folgende Beitrag aus einem Forenbeitrag auf landtreff.de genau so interessant wie ich.
Ist vielleich ein bischen lang geraten, erklärt aber sehr gut was mit dem Kettenstahl beim schleifen passiert.
Habe dadurch mein "sowohl als auch" im Bezug auf feilen/schleifen bestätigt bekommen.

Zitat:..............
Mal ganz ersthaft, es ist so wie ich es beschrieben habe, das wichtigste ist und bleibt der schneidstoff, nicht die beschichtung. Die Beschichtung diehnt nur dem schutz vor abrasivem verschleiß und der minderung der reibung.
Wenn du mal inne Küche gehst, da wirste messer finden, die sind ähnlich hart, bis etwas härter wie eine sägekette. Die kannst du mit einem wetzstahl, der ähnlich der Feile beim sägen ist gescharft. Messer ahben keine Chromschicht und schneiden auch sehr lange. Sägeketten schneiden auch dann noch, auch wenn nur suboptimal, wenn messer schon lange lange nichts mehr zerteilen.

Das die beschichtung durch zu hohe Temperaturen ablöseerscheinungen bekommt kann je nach beschichtung und qualität auftreten. Es ist aber nicht das eigentliche Problem. Ein kaltarbeitstahl bleibt ein kaltarbeitstahl, da können 150°C schon zu viel sein. Ich habe leider grad nicht die Stahlnum. und den Stahlschlüßel zur hand, sonst hätte man mal nachsehen können.

ok, ich mach mal nen ganz oberflächlichen Werkstoffkurs.
Die Eisenwerkstoffe bestehen aus einer Eisenmatrix, in die verschiedene LEgierungsbestandteile eingebunden sind. Die wichtigsten sind wohl, um nur einige zu nenne der Kohlenstof C, der dem Material härte verleihen kann. Dann noch Wolfram, der eine höhere Warmfestigkeit gibt, die liste ist sehr lang fortseztbar.
Stahl, das nicht wärmebehandelt ist (gehärtet und angelassen) besteht aus Austenit, so nennt sich die Kristallstruktur. In diesem zustand ist Stahl zäh und von geringer feste. Wird der Werkstoff nun erhitzt und in einer ausreichend großen geschwindigkeit abgekühlt auf einer ausreichend nidirige Temperatur, so entsteht Martensid, eine andere Kristallstrucktur des Eisens, das man sich als Kristall vorstellt. Diesen Vorgang nennt man härten. nach dem härten kommt das anlassen, dabei wird ein Teil des Martensits durch wärmezufuhr wieder in das "weichere" Austenit rückverwandelt, um die nötige zähigkeit zu erlangen. Man bezahlt das mit einer verringerung der Härte.
Wird jettz beim schleifen so viel energie durch die Reibung und verformung beim schleifen eingebracht, das die anlasstemperatur wieder überschritten wird, singt die härte, da sich mehr Martensit in austenit rückverwandelt.
So mal als ganz seichter überblick, was da so bei Temperaturveränderungen abläuft.
Um mal relevante Temperaturen zu nennen, Temperatur für völlige Martensidbildung liegt bei niedriglegierten stählen wie diesen bei weit unter 0°C ich sag mal vorsichtig bei -30°C oder Tiefer.
Anlasstemperatur der Kette bei ca 130-170°C, hatte ich mal aus dem Temperaturschaubild entnommen.
Bei ca 200°C fängt sich Stahl wärmebedingt an zu verfärben, bei über 300°C wirds blau. Also schon weit davon entfehrnt noch eine resthärte zu besitzen die nutzbar währe.

So, wo ich hier schon so Roman schreibe noch ne Wort mehr zu der Schneide.
Bei Metall, kann eine schneide Stumpf sein, das Metall wird eigentlich eher abgeschert als geschnitten. Bei Holz ist das schon etwas anders, da kommt es auf eine sachrfe schneide an.
Bei Werkzeugen Aus Hartmetal (HM) ist die schneide eigentlich eine Phase. es gibt also keine eigentliche scharfe schneide, die so spitz und dünn wie möglich ist. Bei Holzwerkzeugen ist die Schärfe aber von wichtigkeit. Hier soll sie möglichst scharf, also spitz und dünn sein.
Bei Metall, um gibt die beschichtung die schneide und verminderrt an ihr, bei der scherbeanschpruchung, man kann es sich vorstellen, als wenn man den spaltkeil ins strinholz schlägt. den teil wo der keil eindringt mal außer acht gelassen braucht man die schneide nicht, die flanken sind entscheident. Da würde deine aussage mit der beschichtung schon eher zutreffen.
Bei Holz ist es aber ja wichtig, da die Fasern mit einem Druckschnit, bei schneidne wird zwischen Druckschnitt und Zugschnit unterschieden. Da die schneide hier keine wirkliche relativbewegung zwischen schneide und Werkstoff in längsrichtung der schneide hat, ist es ein Druckschnitt. dieser benötigt eine scharfe schneide.
Nun kommt wieder etwas Werkstoffkunde, Chrom ist ein starker Karbitbildner, er liegt also also als grobkörnige beilage im Stahl oder ist selber auch nicht fein vom gefüge, bei der reinen Chrombeschichtung. Die schneide kann also nicht scharf sein. Das muß sie aber.
Wieder zur schneide, die schneide wird hergestellt, also schmieden etc...die chromschicht macht das härten mit, oder wird nachträglich galvanisch aufgebracht, geschliffen wird aber direkt vorm zusammenbau. Der zusammenbau und das ablängen sind die letzten schritte im Prozessablauf. Als ist niemals im gesamten leben der scharfen oder leider manchmal auch stumpfen kette Chrom an der schneide, was ja auch aus ebend aufgeführten gründen eher hinderlich währe.
Wird jettz nachgeschärft, ist das vhrom immer noch hinter der schneide. durch die grobheit wird die schneide im wirklich sehr winzigen dimensionen freigelegt.
Die schneide schneidet, und gleich hinter der schneide, wirklich das äußerste der spitze ist ohne chrom, gleich dancah ist ds chrom, und das verhindert durch seine große härte den abrasiven verschleiß und müßte auch noch die reibung reduzieren.
Andere wesentliche aufgaben hat die beschichtung nicht.
Würde jetzt das Trägermaterial, also der schneidstoff weich sein, würde der zähe und harte chrom durch die geringere duktilität abplatzen.
Das schneidenmaterial würde, währe es weich und von einer chromschicht überzogen leicht nachgeben, da es ja "weiche" ist. dann würde das Chrom nicht lange anwesend sein.

Du siehst, es ist die schneide die die Arbeit macht. Anders ist es nicht möglich, die beschichtung ist "nur" der helfer, um die aufgabe länger und besser zu meistern.

Chrom ist kein schneidstoff. Das die Kette aus Kaltarbeistahl ist, liegt an den geringeren Kosten, da legierungszuschläge teuer sind und beim Stahlkauf sogar noch extra mit dem Legierungszuschlag besteuert wird. Der stahl ist aber bei entsprechender behandlung völlig ausreichend, bis spezialisiert für seinen einsatzzweck.

Ich hoffe ich habe jetzt nicht alle verwirrt. ich möchte auch nochmal sagen, das das nur ein wirklich sehr serh oberflächlicher abriss dessen war, was ich mir an der uni in vielen Vorlesungen aneignen "mußte". Da steckt noch viel viel mehr dahinter.

Grüße Buddy
"Die Entscheidung, wofür ich bin, gibt mir doch noch lange nicht das Recht, gegen irgendetwas anderes zu sein, im Sinne von Intoleranz, oder wie." [Stefan Pokroppa]

Viel Spass beim Lesen

Reiner

MB Trac: Traction aus Tradition
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#32

Hallo Leute !!

Ich feile meine motorsägen auch mit der feile, aber bin letztens über ein interessantes video gestolpert !!!! → http://www.youtube.com/watch?v=m1gzGpNOIfY


Mfg

MB - TRAC fahren, ein erlebnis der besonderen art !!!!! Big Grin Big Grin Big Grin


Mfg Da Christian aus Österreich Big Grin


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#33

Hallo,
wollte keinen neuen Thread starten wegen der Frage, Ich möchte in den nächsten Wochen einige Bäume schneiden, habe aber nur eine stumpfe Motorsäge! Welches Geschäft schleift denn Motorsägen? Ein Baumarkt?
Ich bedanke mich jetzt schon im voraus bei allen
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#34

Moin

Normalerweise ein Fachgeschäft welche gute Sägen verkauft.

Aber auch viele Landmaschinenhändler haben eine Schleifmaschine für Kettensägen.

LG Frank
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#35

Hallo Klaudio?,-

dumme Frage...sowas wird doch normal beim Sägekettenkurs gezeigt oder?
Ich würde mir das Feilen nochmal zeigen lassen,-dann kannst du selber nachfeilen.Ist keine Hexerei.

MFG
Berni
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#36

Welche Sägekette ist es bei dier @Claudio? Wenn es ein Stihl ist, hier hast du eine Anleitung - Stihl Sägeketten richtig schärfen - eine Anleitung vom Hersteller
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