Hydrauliktank, Ölbehälter und Motoröl liefen über? Wie kann das passieren?
#1

Hallo zusammen,

Folgendes ereignete sich am Wochenende bei uns in der Nähe:

Ein 900er MB fing plötzlich stark über den Auspuff zu rauchen an. Motor wurde sofort abgestellt. Vorne bei der Motorhaube war einiges an Öl verstreut. Motorhaube geöffnet und ich sah, dass der Lenkungsölbehälter übergegangen war. Deckel heruntergeschraubt und der Behälter war rand voll. Wunderte mich sehr.
Anschließend den Hydrauliktank angesehen. Er war vollkommen voll. Der Tank wurde dadurch links und rechts bei den Halterungen, die den Tank in Position halten, undicht.
Weiters den Ölmessstab vom Motor herausgezogen und gesehen, dass viel zu viel Öl im Motor ist.

Könnt ihr euch das vorstellen, wie das alles zustande gekommen ist?

Fakt ist, dass der Hydrauliktank über ein anderes Hydrauliksystem angefüllt wurde und somit hat es den Hydrauliktank zerrissen.

Wieso aber, geht der Lenkungsölbehälter über?

Weiteres wurde dann gleich ein Motorölwechsel durchgeführt, da er ja sowieso anstand. Anstatt den ca. 10 Liter Motoröl, wurden aber an die 25 Liter Öl aus dem Motor abgelassen. Wo sind die 15 Liter Öl her?

Traktor war ca. 1h zuvor in Betrieb.

Ich verstehe das Ganze nicht. Könnt ihr mir das erklären?

Gruß Thomas
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#2

Hallo Thomas,

naja gut, irgendwo her muss ja das viele Öl kommen.
Die einzige Idee für einen viel zu hohen Ölstand wäre wenn Kühlwasser oder Dieselkraftstoff in den Ölkreislauf kommen würde, das wäre aber meistens dann ein größeres Ding und es wäre beim Ölablassen aufgefallen. Zudem wie soll dann gleichzeitig noch der Servoöltank und Hydrauliköltank überlaufen? Es sind ja eigentlich alles getrennte Systeme.

Mit was hast du gearbeitet? Hydraulik in Betrieb gehabt?

Gruß Michi

Wer später bremst ist länger schnell Wink
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#3

(27.10.2014, 22:08)racetomtraktor schrieb:  Fakt ist, dass der Hydrauliktank über ein anderes Hydrauliksystem angefüllt wurde und somit hat es den Hydrauliktank zerrissen.

Thomas, schau dir das System mal mit Verstand an, das erklärt sich dann von allein Wink

Beide Hydrauliksysteme entlüften nämlich zusammen über den Motor.

Der Lenkölbehälter sitzt mit einer dünnen Leitung am großen Hydrauliktank angeschlossen, und der Hydrauliktank ist mit einer dünnen Leitung am Motor angeschlossen (Stirnraddeckel vor der Einspritzpumpe)

Wenn nun der Hydrauliktank überfüllt wird, wird zuerst Öl in den Motor gedrückt bis der Pegel so weit ansteigt, das auch der Lenkölbehälter zwangsbefüllt wird...

Mach dir keine Sorgen! Öl vom Motor ablassen, neuen Filter rein und beide Hydraulikkreise wieder auf max. Füllstand stellen und weiter fahren.

Er wird sicher noch einige Zeit etwas rußen und stinken, aber das legt sich Smile

Oder willst du wissen, wo das mehr an Öl herkommt?
Wurde z.B. ein gekippter Anhänger angehängt und abgelassen (oder andere Geräte mit großen Ölmengen)
Wenn der Hydrauliktank nämlich voll ist, und man lässt noch einen gekippt abgestellten Anhänger ab drückt es das Öl aus dem Zylinder ja auch ins System...

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#4

(27.10.2014, 22:33)Hartmut schrieb:  Der Lenkölbehälter sitzt mit einer dünnen Leitung am großen Hydrauliktank angeschlossen, und der Hydrauliktank ist mit einer dünnen Leitung am Motor angeschlossen (Stirnraddeckel vor der Einspritzpumpe)


Gruss Hartmut admin

Ist dass bei allen Tracs so ?

Gruß Michi

Wer später bremst ist länger schnell Wink
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#5

Hallo Thomas,

was mußte der Trac in dieser 1 Std. vorher machen?
Vielleicht Hydraulik Arbeiten?
Gruß
Hans-Hermann
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#6
VTRAC16 

Hallo hier noch eine möglichkeit, durch eine undichte Einspritzpumpe ist es möglich, das kraftstoff aus dem pumpenbereich in das motoröl kommt, das würde auch die menge erklären.
Gruß Werner.
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#7

(27.10.2014, 22:36)unimoger95 schrieb:  
(27.10.2014, 22:33)Hartmut schrieb:  Der Lenkölbehälter sitzt mit einer dünnen Leitung am großen Hydrauliktank angeschlossen, und der Hydrauliktank ist mit einer dünnen Leitung am Motor angeschlossen (Stirnraddeckel vor der Einspritzpumpe)


Gruss Hartmut admin

Ist dass bei allen Tracs so ?

Du hast mich gerade selbst etwas stutzig gemacht, das ich schauen musste.
Anscheinend ist das mit der Verbindung zwischen Lenkölbehälter und Hydrauliköltank nur bei den letzten Mittelschaltern (mit getrenntem Ölhaushalt), bei den alten Knicknasen und bei den ersten Seitenschaltern so.

Die Hydrauliktankentlüftung über den Motor haben aber alle MBtrac.

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#8

Hallo Hartmut,

mein MS hat ja den getrennten Ölhaushalt, eine Verbindung zwischen Lenkungsbehälter und Hydrauliktank wäre mir noch nicht aufgefallen, werde aber die Tage mal nachsehen.

Gruß

Michael
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#9

Hallo zusammen,

Danke für die vielen Antworten.
Das Öl kam von einem Kran. Da das Hydrauliksystem vom Kran mit dem MB verbunden war. Passieren konnte das Ganze nur durch einen Fehler vom Fahrer. Steuergerät vom Traktor war in Schwimmstellung. Somit kam das Öl vom Kran in die Traktorhydraulik.

Es war ein 83er Seitenschalter. Somit könnte die Erklärung von Hartmut stimmen. Vorstellen konnte ich es bis jetzt mir noch nicht. Aber so wird es gewesen sein.

Nach einem Ölwechsel lief der Traktor wieder. Hydrauliktank muss allerdings noch repariert werden.

Wieso gibt es aber keinen Überlauf oder so, dass der Hydrauliktank nicht beschädigt wird? Öl in den Motor und in die Lenkung zu pumpen, finde ich ist eine schlechte Lösung.

Gruß Thomas
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#10

Hallo Thomas,

normalerweise ist das Hydrauliksystem geschlossen, es kann ja nicht mehr Öl da sein, wie im Tank drin ist. Wo soll der Überlauf den hin? In die freie Natur? In Zeiten, wo noch nicht mal die Kurbelgehäuseentlüftung mehr einfach so raus geht.
Da willst du 30 Liter Hydrauliköl in den Wald pumpen???

Die von Hartmut beschriebene Verbindung ist ja auch zur Entlüftung gedacht und nicht als Überlauf.

Seit mal froh, das ihr euch keinen Motorschaden eingefangen habt, wenn der nicht noch kommt.

Würde mich aber mal Interessieren, wie der Kran genau angeschlossen war, das das passieren konnte.

Gruß

Michael
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#11

(27.10.2014, 22:33)Hartmut schrieb:  
(27.10.2014, 22:08)racetomtraktor schrieb:  Fakt ist, dass der Hydrauliktank über ein anderes Hydrauliksystem angefüllt wurde und somit hat es den Hydrauliktank zerrissen.

Mach dir keine Sorgen! Öl vom Motor ablassen, neuen Filter rein und beide Hydraulikkreise wieder auf max. Füllstand stellen und weiter fahren.

Er wird sicher noch einige Zeit etwas rußen und stinken, aber das legt sich Smile

Gruss Hartmut admin

Hallo zusammen,

Seitdem ich mir den Hydrauliktank, Lenkungsölbehälter und Motor mit Öl komplett angefüllt habe, lief der Motor jetzt ca. 15 Stunden.
Am Anfang schleuderte der Motor mit dem hellgrauen bis weißen Rauch sogar etwas Öl über den Auspuff mit hinaus. Nach ca. einer halben Stunde kam kein Öl mehr mit raus. Der Rauch verschwand aber nicht.
In den ersten 10 Minuten im Standgas hatte der Motor einen unrunden Lauf und nagelte. Später legte sich der unrunde Lauf. Das nageln wurde zwar leiser aber verschwandt nicht ganz.

Nach ca. 15 Stunden im Einsatz raucht er noch immer hellgrau bis weiß. Nach dem Starten des Motor raucht er mehr wie wenn er auf Betriebstemperatur ist. Es gibt aber keinen Unterschied von der Rauchmenge zwischen Teillast und Volllast.
Das Startverhalten des Motors hat sich auch verschlechtert.

Etwas verunsichert mich das Nageln des Motors. Sollten die Ölrückstände im Motor nach 15 Stunden jetzt schon verbrennt sein oder dauert es noch länger? Was meint ihr?

Wäre es möglich, dass sich das Ventilspiel des Motors durch das Volllaufen des Motors mit Öl geändert hat und der Diesel jetzt nicht mehr sauber verbrennt wird?

Der Motor hat vorher auf ca. 7-8 Tankfüllungen ca. 1 Liter Motoröl verbraucht. Auf Betriebstemperatur hat der Motor in keinem Lastbereich geraucht.

Bin für Antworten dankbar.

Gruß Thomas
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#12

Hallo Thomas

Aufgrund dessen was du erzählst würde ich fast behaupten dass du einenFlüssigkeitsschlag der Kurbelwelle hast. Und nun vermutlich ein Lager zu viel spiel hat.

Gruss Andi
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#13

Andere frage, wie ist dein Motor die 15 stunden gelaufen ?

Mit wenig last, oder gemischt?
am bestem wäre es evtl mal ihn richtig arbeiten zu lassen, damit er mal richtig warm wird. Dann könnte er den ölrest verbrennen. Evtl hast du auch n ölschleier im auspuff, dann musst die ihn richtig heiß fahren damit das rausbrennt.

Viele Grüße Michel
Case Farmall 75C

Der neue nach dem Trac....
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#14

Hallo zusammen,

Gestern habe ich mir dann den Motorlauf einmal ganz genau angehört. Dabei kam mir dann die Vermutung, dass der Motor nur mehr auf drei Zylinder laufen könnte. Kurz darauf wurde meine Vermutung bereits bestätigt. Mittels 17er Schlüssel schraubte ich die Einspritzleitung an der Einspritzpumpe nach der Reihe etwas locker und zog sie wieder fest. Bei der Einspritzleitung für den dritten Zylinder veränderte sich der Motorlauf nach kurzen öffnen der Verschraubung nicht. Somit war bestätigt, dass der dritte Zylinder nicht mehr arbeitet.
Anschließend Ventildeckel heruntergenommen und die Ventile, Stößel,.... beobachtet. Nichts auffälliges entdeckt. Anschließend Einspritzdüse getestet. War leider auch in Ordnung. Da nichts weiteres auffälliges entdeckt werden könnte, nahm ich den Zylinderkopf auch noch herunter.
Beim Drehen des Motors per Hand wurde sichtbar, dass der Kolben nicht mehr ganz herauf kommt. 1,5-2mm macht der dritte Zylinder weniger Hub als die anderen Drei.
Somit muss der Motor jetzt ausgebaut und zerlegt werden. Ich vermute einen Peullager- oder Peulschaden.
Das ganze ist sehr ärgerlich. Motor war in einem super Zustand. Wenn ich das gewusst hätte, das Mercedes Hydraulik-, Lenkungs und Motorölkreislauf verbunden hat, hätte ich das schon längst von einander getrennt.

Gruß Thomas
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#15

Puh, das ist doof, dann denke ich dass du eher ein krummes Pleuel hast, d.h. evtl doch nen flussigkeitsschlag. Sad

Viele Grüße Michel
Case Farmall 75C

Der neue nach dem Trac....
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