Hallo zusammen,
um es vielleicht richtig zu stellen ist es nicht ganz korrekt davon zu sprechen, dass "ein Filter eine Luftmenge bringt". Beim Durchströmen eines Filtermediums mit der Luftmenge x entseht ein Differnzdruck (∆p) y. Der Differnzdruck ist eine abhängige Größe von der Luftmenge, dem Filtermedium, der Filterfläche und natürlich der Anzahl der durchströmten Filterelemente. So kann theoretisch jede beliebige Luftmege einen Filter durchströmen, allerdings steigt mit zunehmender Luftmenge der Differenzdruck an. Daher bedeutet es nicht zwangsweise wenn das Kontrolllämpchen des Wartungsanzeiger aufleuchtet, dass der Motor zu wenig Luft bekommt, sondern nur, dass der Differnzdruck zu hoch ist, der Motor muss "schwerer atmen".
Um eine ideale Luftfilterung zu erreichen, sollte das ∆p nicht größer als 50-60mbar sein. Denn bei einem zu großem Differenzdruck steigt die Filterbelastung an, das Filtermedium könnte beschädigt werden und die Filterung ist nicht mehr gegeben. Somit sollte ein Filter ausreichend für seine Anwendung dimensioniert sein, um das optimale Verhältnis aus Luftmenge zu Filterfläche und Differnzdruck für eine gute Filtration zu erreichen.
Durch das Weglassen des Sekundärelements (Sicherheitspatrone) reduziert sich nur der Differenzdruck um 10mbar und hat keinen Einfluss darauf ob der Motor mehr oder weniger Luft bekommt. Er bekommt nur leichter Luft. Jedoch wird der Grad der Filtration beeinflusst, da ein Filterelement weniger zur Vefügung steht.
Die Sportluftfilter haben meist nur eine größere Filterfläche als das Original zum Vergleich, wodurch sich der Differenzdruck reduziert. Durch diese Reduktion kann natürlich eine Leistungssteigerung des Motors erreicht werden, wie K&N z.B. damit wirbt. Denn der am Filter anliegende Differnzdruck muss vom Motor überwunden werden, kostet also Energie.
So gesehen "bringt" ein Filter keine Luftmenge sondern ist in seiner Ausführung (Filterfläche, Anzahl der Elemente und Medium) nur ausschlaggebend wie groß der Differnzdruck ist, welcher überwunden werden muss.
Bezüglich der Luftfilterproblematik am trac mit Turbo habe ich für mich eine Lösung gefunden. Wie in meinen vorigen Berichten erwähnt habe ich mir folgenden Filter zugelegt:
MANN Piclon 45 325 92 344
Hauptelement C 20 325/2
Sekundärelement CF1000
Dieser Filter hat einen Nenndurchfluss von 12m³/min mit einem ∆p von 30mbar. In den trac lässt er sich mit nur sehr geringen Modifikationen einbauen. Da das Filtergehäuse mit 255mm Durchmesser im Vergleich zum Original mit ~215mm größer ist, wurde das halb runde Auflageblech ein wenig aufgebogen, dass das neue Gehäuse darin Platz finden kann. Am Ansaugstutzen habe ich ein Kantenschutzprofil mit Moosgummi oben angebracht um wieder eine Abdichtung /Anschluss zur Platte mit dem Stutzen und dem Vorfilter auf der Motorhaube herstellen zu können. Das Gummiteil vom Original wird nicht mehr benötigt, da es zum einen vom Durchmesser nicht auf das neue Gehäuse passt und zum anderen der Höhenunterschied zur Motorhaube bereits durch das größere neue Gehäuse ausgeglichen wird.
Da das Filtergehäuse auch länger ist, musste das schmale Abdeckblech an der Motorhaube (am Rahmen wo die Seitenteile befestigt werden), welches den Spalt zwischen Kühler und Seitenteil abdeckt, entfernt werden, weil dieses beim Öffnen/Schließen der Haube mit dem Staubauslassstutzen des Filters kollidieren würde.
Ebenso musste dieser Staubauslassstutzen ein wenig verlängert, bzw. der Winkel geändert werden, um das Staubaustragsventil mehr unter dem Gehäuse anstatt daneben anordnenn zu können. Denn in der origanlen Stellung steht das Ventil bis am Seitenteil an, so hat sich die Motorhaube nur noch Öffnen lassen bevor das Seitenteil+ Staubaustragsventil abgenommen wurde. In der Funktion des Austragsventils dürfte es durch die Verlagerung keine Beeinträchtigung geben.
Der Unterdruckschalter kann nach wie vor an der gleichen Stelle bleiben und passt 1:1 an das neue Gehäuse.
Da auch der Ausgang am Filtergehäuse mit 100mm Durchmesser größer zum Original mit 80mm ist, musste auch hier ein anderer Bogen (Silikonschlauch) verwendet werden.
Beim Einsatz mit dem trac unter verschiedenen Belastungen (unter Vollgas mit dem Anhänger den Berg, 7h Pflügen usw.) hat das Kontrolllämpchen bisher noch nie geleuchtet. Daher sehe ich diesen Filter als ausreichend an, der Differnzdruck bleibt im grünen Bereich
Anbei noch Bilder während der Montage, der Staubauslassstutzen ist hier noch nicht geändert und der Spanngurt zur Befestigung ist ein Provisiorium bis die passende Schelle endlich geliefert wird...
Gruß
Benedikt