Das MB-trac Forum

Normale Version: Welche Dauerleistung verträgt der MBtrac 1800 intercooler
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Hallo Techniker im Forum. Welche Dauerleistung kann man dem 1800er Intercooler an der Zapfwelle abverlangen? Das der Motor mehr leisten kann als die angegebenen 180 PS ist kein Geheimnis, aber mich interessiert, was der schwächste Punkt, also das Zapfwellengetriebe(was ja nicht umsonst einen Kühler hat), auf Dauer verträgt, z.B. an der Kreiselegge oder gar vor der Stubbenfräse.
Vielen Dank für Eure Erfahrungen im Vorraus!
Gruss Carsten
Hallo, das Zapfwellengetriebe ist noch in aktuellen UNIOMGs verbaut, inkl. einer elektrischen Ölkühlung. Da müsste man mal einer UNIMOG Vertretung fragen, was da zulässig ist. 160 PS ohne Kühlung sind aber m.E. schon grenzwertig, da bekommt man mit einer Quaderballenpresse das Öl schon zum Kochen. Mit Ölkühlung ging es dann dieses Jahr ganz gut.
Bei höheren Leistungen dürften der mittlere Lagerbock und der Hecklagerbock der Zapfwelle die Schwachstelle sein. Hier habe ich nach zwei Jahren Großpackenpresse schon wieder Spiel in den Lagern.
Bau mal dein Zapfwellengetriebe auseinander und schau dir die Zahnräder an - dann kannst du beurteilen, was die 180 PS schon anrichten.
Grüsse Marcus
Hallo Marcus, hallo Carsten,

lange habe ich überlegt, ob ich hier was schreiben soll, jetzt wo Marcus hier ein wohlüberlegtes Statement abgegeben hat, möchte ich ihm als "Argumenteverstärker" nur beipflichten.

Speziell, wenn ich das Wort Stubbenfräse höre, wird mir angst und bang und zwar weniger wegen der Dauerleistung als viel eher wegen der Momente, die da manchmal sehr spontan, sprich: schlagartig entstehen können.
Ein über Kardanwellen in das Getriebe eingeleitetes schlagartig auftretendes Maximalmoment, das in der "Heftigkeit" noch durch Spiel in den Gelenkwellen (Lastwechsel) verstärkt wird, reißt schnell was kaputt.

Da ist eine über Lamellenkupplung im Ölbad angetriebene Zapfwelle eindeutig im Vorteil, weil diese Stöße in der Kupplung (von der Last aus betrachtet) VOR dem Getriebe abgefangen werden und diese Lamellenkupplungen können ganz schön was ab...

Im Forum gibt es 240PS im 443 am Maishäcksler, das will ich gelten lassen, angeblich existiert sogar irgendwo einer mit 300PS, aber dann kommt es sehr auf die "Anwendung" hinter dem Stummel an, ob das gutgehen kann oder nicht.
Wird die Last relativ gleichmäßig in das Getriebe eingebracht, ist es vordergründig nur - wie Marcus völlig richtig schreibt - eine Sache der richtigen Kühlung, aber Stoßwellen zerstören ein Getriebe schon vor der Nennleistung, wieviel eher bei aufgedrehtem Motor...

Mit meiner Bodenfräse auf tonhaltigem Grund bin ich vor Jahren ungünstig auf einen Findling drauf und - bevor die Reibkupplung der Fräse ansprechen konnte - war der Stummel schon ratsch ab.
Das lag auch nicht an einer zu fest eingestellten Reibkupplung, kurz vorher hatte sie noch angesprochen.

Du musst immer bedenken: Der MBtrac hat vom Zapfwellenstummel trotz der "Umwege" über die Gelenkwellen eine direkte Verbindung zum Getriebe, viele Standardschlepper haben die ZW-Kupplung jedoch hinter dem Getriebe, also zwischen Last und Getriebe - und dafür gibt es nicht nur bauliche Gründe...

LG
Holger
Also eine klare Fehlkonstruktion oder wie ?Rolleyes
(15.10.2009, 16:38)holgi63 schrieb: [ -> ]Hallo Marcus, hallo Carsten,

lange habe ich überlegt, ob ich hier was schreiben soll, jetzt wo Marcus hier ein wohlüberlegtes Statement abgegeben hat, möchte ich ihm als "Argumenteverstärker" nur beipflichten.

Speziell, wenn ich das Wort Stubbenfräse höre, wird mir angst und bang und zwar weniger wegen der Dauerleistung als viel eher wegen der Momente, die da manchmal sehr spontan, sprich: schlagartig entstehen können.
Ein über Kardanwellen in das Getriebe eingeleitetes schlagartig auftretendes Maximalmoment, das in der "Heftigkeit" noch durch Spiel in den Gelenkwellen (Lastwechsel) verstärkt wird, reißt schnell was kaputt.

Da ist eine über Lamellenkupplung im Ölbad angetriebene Zapfwelle eindeutig im Vorteil, weil diese Stöße in der Kupplung (von der Last aus betrachtet) VOR dem Getriebe abgefangen werden und diese Lamellenkupplungen können ganz schön was ab...

Im Forum gibt es 240PS im 443 am Maishäcksler, das will ich gelten lassen, angeblich existiert sogar irgendwo einer mit 300PS, aber dann kommt es sehr auf die "Anwendung" hinter dem Stummel an, ob das gutgehen kann oder nicht.
Wird die Last relativ gleichmäßig in das Getriebe eingebracht, ist es vordergründig nur - wie Marcus völlig richtig schreibt - eine Sache der richtigen Kühlung, aber Stoßwellen zerstören ein Getriebe schon vor der Nennleistung, wieviel eher bei aufgedrehtem Motor...

Mit meiner Bodenfräse auf tonhaltigem Grund bin ich vor Jahren ungünstig auf einen Findling drauf und - bevor die Reibkupplung der Fräse ansprechen konnte - war der Stummel schon ratsch ab.
Das lag auch nicht an einer zu fest eingestellten Reibkupplung, kurz vorher hatte sie noch angesprochen.

Du musst immer bedenken: Der MBtrac hat vom Zapfwellenstummel trotz der "Umwege" über die Gelenkwellen eine direkte Verbindung zum Getriebe, viele Standardschlepper haben die ZW-Kupplung jedoch hinter dem Getriebe, also zwischen Last und Getriebe - und dafür gibt es nicht nur bauliche Gründe...

LG
Holger

Danke für Eure Antworten!
Holger: mal wieder technisch perfekt, Deine Erklärung, was mich aber stutzig macht: Bei uns in der Gegend gab es bis vor ein paar Jahren einen Unimog-und MB-Trac-Händler, der nebenbei auch im Forst Lohnarbeiten machte, unter anderem mit einem "Willibald!"(schwere Forst-Stubbenfräse). Dieser probierte auch sämtliche in Zahlung genommene Standardschlepper vor diesem Mulcher aus- und die meisten konnten es im Vergleich zum MB-Trac nicht ab, sondern erlitten teils schwere Getriebeschäden! Man führte das darauf zurück, das durch die Rahmenbauweise des MB-Trac dieser den Stössen und Schlägen besser "ausweichen kann...
Gruss Carsten