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Normale Version: 16 Hektar Anbaufläche pachten? Lohnt es?
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Hallo zusammen,

ich brauche Eure Meinung. Vor einem Jahr ist ein Freund von mir tötlich verunglückt. Er betrieb eine Landwirtschaft im Nebenerwerb mit 16 Hektar Anbaufläche. Seitdem hat sein Schwiegervater, der vorherige Betreiber wieder mit der Landwirtschaft begonnen. Bei der Ernte half ich ihm noch, die Felder bestellte er selber. Nun kann er aufgrund seines Alters von 72 Jahren und einer anstehenden Knieoperation bald nichts mehr machen. Ich habe schon überlegt es selbst zu betreiben. Sämtliche Maschinen dazu sind vorhanden. Rentiert sich der Aufwand oder soll ich es lassen. Bin für jede Meinung dankbar.

Gruß

Klaus
Hallo Klaus!
Die Frage ist ob Du Spaß daran hast.
Aus welcher Gegend kommst Du?
Bei uns werden so hohe Pachtpreise bezahlt,die durch reinen Ackerbau nicht erwirtschaftet werden.
Die Pachtpreise müssen über die Viehhaltung oder Biogasanlage finanziert werden.
Aber wenn Du das ganze als Hobby siehst und Spaß daran hast,was gibt es dann Schöneres!
MfG!
Ich komme aus der Oberpfalz, Bayern.
Spass würde ich sicherlich daran haben. Aber ich weiß nicht, wie zeitintensiv das bewirtschaften ist: grubbern, pflügen, säen, düngen und spritzen. Vorallem, wo die Preise fürs Getreide oder Raps schon wieder gefallen sind. Gibt´s da noch einen Erlös oder muss ich Geld mitbringen. Ich will nicht meine Arbeitsstungen 1 zu 1 gegenrechnen.

Gruss

Klaus
Hallo Klaus,

im Nebenerwerb darf man es heute nur noch als Hobby sehen, bezahlt macht es sich nicht. Wenn du +- 0 oder ein bischen über hast kannst du froh sein.

Aber wenn es dir Spaß macht.....abgesehen von den Auflagen und Bestimmungen die erfüllt werden müssen und durch den zeitlichen Aufwand nicht alles andere auf der Strecke bleibt, warum nicht.

Überleg es dir gut, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.

Ich habe vor 4 Jahren meinen 30 Ha Nebenerwerbs-Betrieb aufgegeben, weil das Privatleben auf der Strecke blieb und bin heute froh darüber.

Trotz allem wäg gut ab und entscheide für dich, denn Spass hat es auch mir gemacht und von meinem MB-Trac habe ich mich nicht getrennt.Big Grin

Gruß
Axel
Hallo zusammenWink

Was die anderen bereits geschrieben haben kann ich nur unterstützen. Wir selber bewirtschaften unsere Landwirtschaft auch `nur´ noch im Nebenerwerb. Wenn so ewas gemacht werden soll ist es auch wichtig, dass die ganze Familie mitzieht. Dabei is es egal ob `nur´ die Flächen bewirtschaftet werden oder ob auch Tiere versorgt werden wollen. Wir könnten unsere paar Hektar auch genauso gut einem Vollerwerbsbetrieb vor die Füße werfen, allerdings ist es einfach ein Hobby an dem man Spaß hat und sehr viel Zeit investieren muss. Ob am Ende eine Dicke Schwrze zahl steht oder evtl. eine rote ist schwierig zu sagen. Jedes Hobby ist Kostenintensiv egal wie, wichtig ist, dass es Spaß macht!

mfg StefanCool
Hallo Klaus,

Probier es doch einfach aus? Setz in den Pachtvertrag, das er Jährlich kündbar ist und bei Nichtkündigung automatisch immer wieder um 1 Jahr verlängert wird.

So wird es hier viel gemacht, bzw. so habe ich zum teil auch meine Flächen verpachtet.

Was die Mais und Getreidepreise in nächster Zeit machen, kann dir wohl niemand sagen.

Gruss Hartmut admin
Sers,

also ich will jetz keinen gegenreden....
und ich weiß auch nicht wie es bei euch mit dem grund aussieht!


ABER:

ist es nicht Klüger bevor man selbst ein bisschen Anbaut, Düngt etc.
das man den Grund denen überlässt die ihn Wirklich brauchen (stallneubau, Bio Gas)

also ich kann mich wirklich über die Ärgern, die mit der LW aufhören und dann
ohne Ertrag etc.
weiter ´sandeln´ oder ein paar fresser aufstellen die dann 3jahre lang mit heu `gemästet´ werden!!

mfg wastl
Hallo Klaus,

also ich betreibe meine Landwirtschaft auch nur im Nebenerwerb (nur Ackerbau, einige Karpfenweiher und im Winter Brennholz für den Eigenbedarf). Ich mache es, weil ich "rein geboren bin" sehr viel Freude daran habe und alle Flächen im Eigentum sind.
Wenn ich die Zeit und auch meine Maschinen-Investitionen außer Acht lasse bleibt trotzdem nicht allzuviel übrig. Die laufenden Kosten sind heute schon enorm und die Einnahmen nicht kalkulierbar. Wenn ich auch noch Pacht zahlen müsste würde ich mit Sicherheit (nicht zu knapp) drauflegen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei etwas rüber kommt, auch wenn Du die Maschinen vielleicht günstig erwerben kannst und sich der Pacht in Grenzen hält.

Und wie Axel schreibt, dass Privatleben sollte nicht allzusehr darunter leiden - deshalb fahre ich in 2 Wochen mit meiner "Chefin" in Urlaub....

Gruß Alex
Hallo Forumsmitglieder,
Erst mal vielen herzlichen Dank an Euch für Eure Antworten. Natürlich sehe ich es auch nicht gerne, wenn der Nachbar mit seinen Varios über die zu pachtenden Felder fährt. Andererseits kann ich dem alten Bauern nicht ewig helfen. Selber aber ist es mir zu viel Aufwand es zu pachten, obwohl der komplette Maschinenpark vorhanden wäre und es mir sicherlich Spass machen würde. Ich habe mir aber schon andere Ziele für die nächsten Jahre gesetzt ( Hausbauen ) und für meine Familie mehr da zu sein. Und schliesslich habe eich auch noch ein Hobby: MB-TRAC

Gruß

Klaus
Hallo, 16 Ha sind im Ackerbau max 160 Akh im Jahr. Das verteilt sich doch übers Jahr. Ich kenne welche, die haben über 100 Ha, festen Job, Familie, Hausbau und noch einen Nebenbetrieb und schaffen das so.
Bei ohnehin vorhandenen Maschinen würde ich das entspannt sehen. Einkünfte aus Lw haben ja auch Vorteile. Mit ein bißchen Geschick und Glück bleibt ja auch Geld über.
Grüsse Marcus
Also ich würde das Ganze auch recht entspannt sehen. 16 ha sind ja wirklich überschaubar. Evtl. sind die Flächen sogar noch arrondiert, dann wird auch der Zeitfaktor gedrückt. Wäre natürlich interessant zu wissen, ob in dem Betrieb auch Zuckerrüben angebaut werden, dies würde sich schon auch deutlich auf die Deckungsbeiträge auswirken.... Is zwar nicht mehr so doll wie noch vor ein paar Jahren, aber Du kannst mit festen Preisen rechnen! Wie ist bei Euch das Ertrags- und Pachtniveau? Des weiteren wärst Du mit 16 ha noch unter der Buchführungspflicht, was das Ganze für Dich auch deutlich vereinfacht.... :-) Machinenpark vorhanden, da kannst Du Dich bestimmt gut mit Deinem Bekannten einigen.
Drescher wird wohl keiner da sein. Da kommt dann eben der Lohni und drischt Dir Deine Flächen ab. Du fährst dann n paar mal Getreide hin und her und fertig ist auch die Ernte..... Also ich sag mal so, wenn Du ein wenig Plan von Ackerbau hast und Dir Dein Bekannter mit Rat zur Seite steht (mit Knieoperation wird das Gehirn nicht ausgeschaltet.... :-)), würd ichs machen. Natürlich hast Du das Risiko bzgl. Witterung und Erzeugerpreise nicht in der Hand, aber das haben andere auch nicht....

Ich mach meinen Ackerbau auch komplett im Nebenerwerb, 63 ha. Mich hat man da vor 9 Jahren auch einfach so reingeschmissen, da damals mein Vater gestorben ist, der das Ganze auch schon im Nebenerwerb betrieben hatte. Mich hat die Landwirtschaft seitdem so stark geprägt, dass ich nach meinem Maschinenbaustudium noch den Agraring. drangehängt habe. Hab auch teure Hobbies, kümmer mich gern um mein Schatzi und fahr relativ oft in Urlaub. Finanziert wird das Ganze auch mit durch die Landwirtschaft, in der meiner Meinung nach sehrwohl noch Geld zu verdienen ist! Ach ja, 1/3 meiner Flächen sind gepachtet, zu Preisen zwischen 300,- und 475,- € ha. Allerdings keine Biogasanlage in der Nähe.... :-)

Rechne Dir das Ganze mal durch, hol Dir evtl. auch mal nen Rat vom Bauernverband und entscheide Dich dann! So hab ichs zumindest damals gehandhabt...
Ich finde Hartmuts Idee mit den einjährigen Pachtverträgen gar net schlecht!


Gruß

Christian