Frontkammschwader und Rundballenpresse gleichzeitig am MB-trac 1500 betreiben?
#1
MTRAC10 

Grüße Euch, ich habe bei meinem 1500er zwei doppelwirkende Steuergeräte und jeweils einen drucklosen Rücklauf. Möchte nun zur Heuernte vorne einen Frontmittelschwadkammschwader anschließen und hinten gleichzeitig die Rundballenpresse, damit ich mit einem Traktor schwaden und pressen kann. Hat jemand von Euch so ein Gespann schon mal angeschlossen oder kann Tips geben wie ich das machen muss.
Ein doppelwirkendes Steuergerät ist ja schon durch die Fronthydraulik belegt. Die Kammschwader gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Elho braucht ein einfachwirkendes und ein doppelwirkendes Steuergerät.
Samasz braucht zwei doppelwirkende Steuergeräte.
Repossi und Mainardi machen den Antrieb der Kämme über bordeigene Hydraulikanlage über die Frontzapfwelle und brauchen ein doppelwirkendes Steuergerät.
Die Rundballenpresse braucht ein doppelwirkendes Steuergerät für den Deckel und ein einfachwirkendes für die Pickup.
Wie kann ich die Zusammenschaltung lösen?
Beste Grüße
Jakob

MB-trac, Mann gönnt sich ja sonst nichts!
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#2

Hallo Jakob,

also ich persönlich halte von so einem Gespann nicht viel, da man sich um zu viel kümmern muss.
Entweder musst Du ständig irgend ein Ventil umschalten und entweder auf den Kammschwader, oder auf die Presse achten. Bei Kurvenfahrten läuft die Pickup neben dem Schwad.

Ich gehe mal davon aus, das es sich bei dem Kammschwader um einen Doppelkammschwader handelt (Mittelschwad)?

Gruß
Hubert
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#3

Hallo Jakob,

ich bin da ganz Huberts Meinung. Außerdem sollte Heu nach dem Schwaden noch ein paar Stunden auf Schwad liegen, damit die "Grünanteile" auch noch ein bisschen anwelken können. Beim Heu ist ja sowieso ein Tag vor dem Pressen Nachtschwaden angesagt.

Wieviel ha willst mit deiner Kombi am Tag machen?
Ich komme mit dem abgesetzten Verfahren mit 10 ha gut zurecht.

Gruß Friedrich

MB - Trac 1100 Turbo

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#4

Hallo Jakob, es gibt da sicher mehrere Möglichkeiten, aber du suchst sicher nach einer günstigen. Ich gehe mal davon aus,dass der einfache Anschluss vom Schwader zum Heben der Arme ist und der doppelte zur Breiteneinstellung. So könntest du die Fronthydraulik und den einfachen Anschluss mit einem T Stück miteinander verbinden. Wenn du die Fronthydraulik anhebst, hebt sich auch der Schwader. Sollte der Schwader kein Fahrwerk besitzen, kannst du die Tiefe der Fronthydraulik mit 2 Ketten begrenzen. Wenn du die Fronthydraulik einfachwirkend anklemmst, und das dann auch noch an dem Drücken Anschluss, dann kannst du mit dem Heben Anschluss die Pick up der Presse anheben. Das geht dann aber nur bedingt, oder du muss ein Absperrventil (evtl. elektrisch betätigt) in die Leitung zur Fronthydraulik setzen. Arbeitsweise wie folgt: das Steuergerät ist in Schwimmstellung, du bist mit einem Schwad fertig, du stellst das Steuergerät in Drücken Stellung. Die Schwaderarme heben sich und entweder gleichzeitig oder danach hebt sich auch die Fronthydraulik. Die Pick up ist noch unten. Du kannst das Schwad zu Ende pressen. Danach muss du die Leitung zur Fronthydraulik sperren und kannst die Pick up heben, fallst das überhaupt nötig ist. Du fährst zum nächsten Schwad. Steuergerät in Schwimmstellung. Piock up und Fronthydraulik mit Schwaderarme senken sich.

Der doppelte Anschluss des Schwaders und der Presse kommen auf das 2. Steuergerät. Die Breite des Schwaders braucht man eigentlich nur zu Beginn einstellen, so dass du die Schläuche danach abklemmen kannst und danach mit dem Steuergerät die Klappe bedienst.
Du kannst aber auch ein 2/6 Wegeventil verbauen. Dann wird es allerdingst teuerer, aber auch konfortabler. Damit kannst entweder beide Sachen getrennt steuern oder es dazu benutzen, Pick up oder Pressenkammer anzusteuern und sparst dir den Absperrhahn in der Fronthydraulik.
Es gibt noch bedienerfreundlichere Varianten, aber es wird dann auch kostspieliger.
LG Erhard
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#5

Hallo Jakob,
ob die Maschinenkombination sinnvoll ist, bleibt natürlich Dir überlassen.
Ich würde zwei 2/6 Wegeventile nehmen, dann hättest Du also 4 doppelwirkende Steuergeräte. Da du aber fünf Funktionen bedienen willst, wäre ein weiteres erforderlich, so dass Du das ganze in Reihe schalten müsstest. Auf jeden Fall sind zum Dauerbetrieb geeignete Wegeventile einzusetzen. Die kosten so um die 80 Euro, also nicht die Welt.
Hier mal eine Beschreibung, wie ich mir das vorstelle:
Steuergerät 1 des MB Trac mit einem 2/6 Ventil für die Presse mit einem Druckknopf für das Wegeventil. Die einfach wirkende Funktion hast Du ja praktisch über die Schwimmstellung des Steuergerätes.
Steuergerät 2 des MB Trac erst en 2/6 Ventil und dann auf einen Anschluß dieses 2/6 Ventils das weitere. Um komfortabel die Ventile bedienen zu können, benötigst Du zwei Druckknöpfe. Eines bedient nur das erste Wegeventil und der zweite beide. So kannst Du recht komfortabel umschalten. Es setzt voraus, das das zweite Ventil am den Anschluß des ersten Ventils angeschlossen wird, der erst bei Betätigung der elektrischen Umschaltung aktiv wird.
Ähnliches habe ich im nächsten Jahr für Nordhorn geplant, wenn ich mit dem Dreireiher häckseln will. Der braucht vier doppelwirkende Steuergeräte und der Trac hat nur zwei.
Viel Erfolg und Gruß Dirk
Ich wünsche Dir viel Erfolg.
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#6
MTRAC10 

Grüße Euch, -- erstmal vielen Dank für die sehr interessanten technischen Lösungsmöglichkeiten an Erhard und Dirk!
Für die anderen Zuschriften, die mir technisch nicht weiterhelfen, noch kurz meine Gedanken dazu, weshalb ich diese Lösungsmöglichkeit nach längerem Durchdenken nun praktisch angehen möchte. Ich habe mir letztes Jahr eine Warmlufttrocknung mit 9 Rundballenlöchern und daneben eine ca.100 Kubikmeterbox für lose Heutrocknung gebaut, die Wärme kommt aus der vorhandenen Hackschnitzelanlage. Deshalb kann ich das Heu mit bis zu 40% Feuchte schon einfahren, und erspare mir die Brökelverluste der normalen Bodentrocknung. Ich mache auch keine Silage mehr weil der Geruch in den Ferienwohnungen unangenehm ist, wenn die Kinder nach der Mithilfe im Stall wieder zu den Eltern zurückgehen. Schon vor ca. 20 Jahren hatte ich mal einen Frontmittelschwader und hinten den Ladewagen, aber der Schwader war nicht ausgereift. Nun sind die Kammschwader wieder im Kommen, weil das Erntegut nicht über den Boden geschleift wird wie bei den normalen Schwadern. Brauche also kein System mit enormer Schlagkraft, weil ich nur meine 250 Ballen im Jahr mache. Die Frau hat wegen der Gäste fast keine Zeit für Heuernte und die Kinder sind in ihren Berufen oft nicht kurzfristig greifbar im Sommer....
Übrigens ist bei den Kammschwadern ohne Zapfwellenanschluss ein doppelwirkendes Steuergerät für den Antrieb der Kämme nötig.
Beste Grüße
Jakob

MB-trac, Mann gönnt sich ja sonst nichts!
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#7

Hallo Jakob,
wenn die Kämme hydraulisch angetrieben werden müssen, ginge doch auch ein einfach wirkendes Steuergerät mit drucklosem Rücklauf. Dazu könntest du das Regelsteuergerät der Heckhydraulik verwenden. Du muss dazu die Leitung zu den Zylindern durchtrennen und da dann ein T Stück mit Leitung nach vorne und einen Absperrhahn zwischenbauen. Wenn der Absperrhahn zu ist und du das Steuergerät auf Heben stellst, baut sich Druck auf und du kannst damit ganz elegant den Ölmotor betreiben. Mach ich seit Jahren so beim Ladewagen und geht ohne Probleme.

Dann hätte ich noch eine Anmerkung an Dirk zu den zwei 2/6 Wege Ventilen hintereinander. Ich erkläre das mal anhand von Eisenbahnschienen. Wenn man da eine Weiche einbaut, dann ist das wie so ein 2/6 Ventil. Wenn man hinter dieser Weiche noch einen Weiche einbaut, muss der der Zug erst die erste Weiche passieren um dann bei der 2. nochmal abbiegen zu können. So auch von dir, Dirk, beschrieben und deshalb beide Ventile bestromen. Einfacher ist es aber, die 2. Weiche in den Hauptstrang, hinter der ersten Weiche, zu setzen. Entweder nimmt der Zug die erste Weiche oder fährt geradeaus zur 2. und biegt dort ab oder fährt auch dort geradeaus. Es muss immer nur ein Ventil bestromt werden.

Zum Maishächsler noch eine Anmerkung. Evtl ist es schlauer die beiden Ventile am Hächsler anzubringen. Dann brauchst du nur 4 statt 8 Schläuche und einen dreipoligen Stecker zu kuppeln und du hast am Hächsler mehr Platz für die Ventile.
Gruß Erhard
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#8

Hallo Jakob,

also wenn die Schlagkraft sowieso keine Rolle spielt, dann würde ich die Felder zuerst mit dem Kammschwader aufschwaden und im Anschluß die Ballen pressen.

Dann kannst Dich voll auf die jeweilige Arbeit konzentrieren.

Technisch ist viel möglich, aber ich persönlich finde, das es auf Dauer keinen Spaß machen wird, wenn man schnell mal eine Funktion betätigen will (oder mal schnell muss!) und dann erst mal ein Ventil (elektrisch oder mechanisch) umschalten muss.

Da kann es mal schnell passieren, dass aus versehen die Heckklappe der Rundballenpresse geöffnet wird (ohne Bindung), oder die Pickup nicht unten ist etc.

Kurven schwaden kann man zwar, aber ein Hinterrad fährt garantiert drüber, und die Pickup nimmt das Schwad nur teilweise oder gar nicht auf.

Wenn ein Ölmotor angetrieben wird, wird eine andere Funktion parallel auch nicht funktionieren, ohne dass der Ölmotor abgeschaltet ist.

Mähst Du dann nur so viel, dass es nur die 9 Ballen (Trocknungskapazität) gibt, oder mähst du Parzellenweise, oder je nach Witterung auch alle Flächen?

Gruß
Hubert
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#9

Hallo Hubert,
lass dem Jakob doch seinen Spaß. Die einen lieben es einfach und die anderen lieben die Herausforderung. Neu ist seine Idee bei weitem nicht. Mercedes hat da früher schon mit geworben. Da war vorne ein Einkreiselschwader und hinten eine Hochdruckpresse. Evtl. lesen andere dieses, die vielleicht Silageballen machen und auch sowas vorhaben. Und mir ist so, dass ich im Sommer schon mal sowas in einer Fachzeitschrift gelesen habe, wo das jemand schon mehrere Jahre so macht. Die Kurven kann Jakob ja überlassen und später oder zum Schluss pressen. Auch die Knöpfe müssen zu keiner Verwechslung führen, wenn damit etwas besonderes ausgelöst wird wie Ballenkammer öffnen.
Gruß Erhard
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#10

Hallo Erhard,

Smile klar möchte ich Jakob seinen Spaß lassen.
Schwader in der Front sind in der Tat nichts neues. Aber so richtig durchgesetzt hat es sich nicht.

Da sind dann Lösungen direkt vor der Pickup interessanter.

Gruß Hubert
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#11

Hallo Hubert,
jetzt wo du es schreibst, genau das war der Bericht. Es gibt einen Hersteller, der sowas anbietet. Ist aber sehr teuer. Die Deichsel muss verlängert und verstärkt werden. Wenn ich es noch richtig weiß, wurde das für eine Großpackenpresse angeboten mit TÜV Abnahme.
Gruß Erhard
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#12

Hallo Erhard,

du meinst sicher den hier:



Die Franzosen fahren schon seit Jahrzehnten so.

Gruss
Roby

MB Trac 1000 Turbo Intercooler >> Fahrspass pur Smile Smile
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#13

Hallo Roby,

ein sehr imposantes Video Smile .

Da kommt auch der Vorteil der Großpackenpresse voll zur Geltung.
Keine Standzeit wegen der Bindung und es muss keine Ballenkammer geöffnet werden.
An Hanglagen kommt ein Einsatz von Frontschwader und Presse alleine durch das seitliche Abdriften sehr an seine Grenzen.

Hochschwarzwald lässt Grüßen Cool
Hubert
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#14

Hallo Roby,
Ja, das war das Video dazu.
Gruß Erhard
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#15

Hallo Jakob
eine weitere recht einfache Lösung würde evtl ein Steuerblock mit Kreuzsteuerhebel, wie er für den Frontladerbetrieb benutzt wird, bringen.
Du hättest dann zusätzlich zwei doppelt wirkende Steuergeräte zur Verfügung.
Müsstest gegebenenfalls 4 Leitungen nach vorne oder hinten legen.
Da der Steuerblock Vorrang hat, würde ich den für die Presse verwenden, denn zum Klappe öffnen und schließen stehste ja sowieso, dann würde der evtl hydraulisch angetriebene Schwader stehen bleiben.
Bei mechanischem antrieb sehe ich da keine Probleme.
Bei Verwendung für die Presse, wo im Prinzip nur ne schwarz/weis Schaltung benötigt wird, würde ich evtl einen elektrisch angesteuerten Steuerblock verwenden, dann haste keinen zusätzlichen Hebel in der Kabine.

Grüße aus dem Westerwald

Markus

Es geht nichts über Hubraum, außer ...

...noch mehr Hubraum Big Grin
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