Hydrauliktank am MB-trac 65/70 undicht wegen Haarriss
#1

Hallo Trac-Schrauber,
ich habe momentan ein wohl nicht alltägliches Problem an meinem Trac (65/70): ein Haarriss im Hydrauliktank. Über die Suchfunktion habe ich zumindest nichts ähnliches gefunden.
Vor kurzem wunderte ich mich, dass auf einmal an beiden Ölablassschrauben des Hydrauliktanks Öltropfen hängen. Als Sofortmaßnahme Öl weggewischt und Schrauben nachgezogen. Nach ein paar Tagen vermutete ich, dass die Dichtringe der Ablasschrauben nicht mehr richtig abdichten und hab sie erneuert und wieder alles saubergewischt. Als nach ein paar Tagen wieder Tropfen da waren, war klar, dass der Tank irgendwo undicht ist. Nach dem Abbau des Frontbocks (oder wie das Stahlteil heißt), war offensichtlich wo das Öl herkommt. Der Tank hat neben der Schweißnaht, wo innen das Trennblech befestigt ist, einen Haarriss.
Was würdet ihr machen? Von den Möglichkeiten neuen/ anderen Tank oder von Fachfirma reparieren/ schweißen lassen, würde ich gerne absehen.
Hydrauliköl ablassen, Tank ausbauen, mit Wasser füllen und schweißen wäre wohl eine Idee.
Aber wie siehts damit aus? Öl ablassen, mit Hilfe des Mag-Brenners Schutzgas in den Tank strömen lassen und während weiterhin Schutzgas einströmt den Riss mit dem WIG-Schweißgerät schweißen.
Mit Löten habe ich keine Erfahrung, aber vielleicht gibts noch andere Vorschläge.

Danke, Gruß Tobi


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MB-trac 65/70 mit OM 364 LA, Bj ´74;
MB-trac 1000, Bj ´84 in Arbeit;
Neuzugang MB-trac 1500, Bj ´86 auf Instandsetzung wartend
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#2

Hallo Tobi,

ich hatte mal in jungen Jahren das Problem, dass an meinem Hanomag Granit 500 der Dieseltank ein Leck hatte.

Hier haben wir einen super Erfolg mit einem GFK Auftrag erzielt. Undichte Stelle blank und fettfrei machen anschließend großzügig um die undichte Stelle Harz drauf, Glasfasermatte drauf, wieder Harz und anschließend 48h trocknen, danach schleifen (Achtung, Atemschutz notwendig!) und wenn man will lackieren.

MfG
Andre


MB trac.

Yes we can!

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#3

Hallo zusammen,
Den Hydrauliktank habe ich mittlerweile wieder dicht bekommen. Ich habe mich für das Verschweißen des Risses entschieden.
Meine Vorgehensweise will ich noch mal kurz beschreiben, falls mal jemand ein ähnliches Problem hat: Hydrauliköl aus beiden Ablassschrauben komplett ablassen, Einfüllschraube entfernen, die Ablassschraube von der linken Tankseite (unter der Einfüllöffnung) wieder einschrauben, Stelle des Risses mehrmals mit Bremsenreiniger und Druckluft reinigen, Rissbereich blank schleifen, den Brenner vom MAG-Schweißgerät in die rechte Ablassöfffnung des Tanks halten und gut drei Minuten Gas einströmen lassen (bei etwa acht bis zehn Liter Durchfluss/ min), Gasaustritt an der Einfüllöffnung kontrollieren, weiterhin Schutzgas in den Tank strömen lassen und mit dem Schweißen (WIG-Schweißgerät) des Risses beginnen, nach dem Schweißen noch ein paar Minuten Schutzgas einströmen lassen.
Anmerkungen: Das Schutzgas ließ ich unten einströmen, damit die Luft vom Tank nach oben entweichen kann (Schutzgas ist schwerer als Luft). Damit der ganze Tank mit Schutzgas gefüllt ist, sollten meiner Meinung nach die Öffnungen diagonal gegenüber sein. Am WIG-Gerät habe ich nur einen kleinen Strom von 40 Ampere eingestellt um nicht durchzubrennen. Da der Riss kaum sichtbar war, habe ich die Stelle großzügig verlaufen lassen mit etwas Zugabe von ganz dünnem Draht. Der Schweißvorgang lief nicht so sauber ab wie gewohnt, vermutlich weil sich im Rissbereich immer Reste vom Hydrauliköl befinden. Die Schweißstelle habe ich nachher kaum verschliffen, um zu verhindern, dass man um ein Haar zu viel wegschleift. Anschließend habe ich auf die Stelle etwas Lack gepinselt.
Sieht zwar nicht perfekt aus, aber wenn der Frontbock wieder montiert ist, sieht man nichts mehr davon. Das wichtigste: der Tank ist wieder dicht.
Aufgrund des kleinen Schweißstromes war der Hitzeeintrag relativ gering und das Blech kühlte sich schnell wieder ab. Das Abkühlen wird durch das Einfüllen des Hydrauliköls beschleunigt.
Da ich auf diese Weise den Tank nicht ausbauen musste sparte ich mir doch einiges an Zeit und Ölkleckerei, die man beim Abbauen von Leitungen zwangsweise hat.

Gruß Tobi


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#4

Hallo Tobi,

warum muss man beim Schweißen Gas in den Tank füllen?
Warum kann man das nicht einfach abschleifen und dann einfach so "drüberbraten"?


MFG
Berni
P.S. dass der Tank leer sein muss ist klar.
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#5
YTRAC04 

Hallo Berni,

Tobi hat den Tank mit Schutzgas formiert das hat den Vorteil, dass sich darin befindliche Überreste vom ÖL sehr schwer bis gar nicht entzünden, da kein oder zu wenig Sauerstoff vorhanden ist. Der zweite Vorteil, die Naht im inneren bildet sich durch das Schutzgas wesentlich schöner aus, verzundert also nicht da kein Sauerstoff vorhanden.

Mfg Reinhard
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#6

Hallo Reinhard und Berni,

Reinhold hat absolut recht. Die Wirkung als Formiergas, das die Schweißnaht im Tank schöner werden lässt, war ein positiver Nebeneffekt. Der Hauptgrund war aber, dass durch das Schutzgas jegliche Gefahr einer Entzündung von Ölresten ausgeschlossen wird. Nimmt man kein Schutzgas, heißt das aber nicht automatisch, dass sich was entzündet.
Ich wollte eben auf Nummer sicher gehen.
Wo kein Sauerstoff ist bzw. der Sauerstoffgehalt zu niedrig ist, kann nichts brennen.

Gruß Tobi

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