Fragen bezüglich Unimog 1700
#1

Hallo liebe Forumsgemeinde.

Mein Name ist Michael, bin 40 Jahre alt komme aus Mittelfranken und bin ein Unimog Fan.
Wir haben hier in unserer Landwirtschaft (bin allerdings nicht Landwirt sondern normaler Arbeitnehmer, Landwirt sind mein Schwiegervater und meine Frau) einen Unimog 406 in Agrarvollausstattung laufen.
Allerdings würde ich mir gerne einen 1700 L als "Spassgefährt", bzw. als Zugfahrzeug für unsere Anhänger zulegen.
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen, was muss ich alles als Laie bei einem Kauf beachten?
Gibt es irgendwelche besonderen Punkte, auf die man bei einem 435´er Modell aus dem Jahre 81 achten sollte?

Bitte um Rückmeldung.

Vielen Dank an Euch im Voraus.

Gruß und einen schönen Abend

Michael
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#2

Hallo Michael,

willkommen bei den Ackersternen. Ich selbst bin auch nur gelegentlicher Trac-Fahrer, aber dafür ständiger Unimog-Fahrer.
Habe selber einen 424 in Vollagrar in artgerechter Haltung.
Es gibt eine Liste mit den Punkten welche zu beachten sind auf
www.unimog-community.de. Vielleicht meldest du dich dort mal an und liest dich ein.
Grundsätzlich gilt natürlich Motor, Getriebe, Kupplung, Achsen, Kabine, Aufbau usw. prüfen. Fahrzeug am besten kalt anschauen, auch von unten, dann Probefahren und nicht nur 5 Minuten, und dann das ganze nochmal anschauen.
Natürlich gibt es sehr viele Unimog spezifische Dinge, daher suche dir jemanden der das Baumuster kennt und nehme den mit zur Erprobung. Es ist fast unmöglich alle Information was wie zu prüfen ist über eine Text zu vermitteln. Wenn den Wunschfahrzeug irgendwo in oder rund um die Eifel steht kannst du dich ja auch mal bei mir melden.

Gruß Oliver.
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#3

Hallo Michael,

folgendes würde ich bedenken:

U1700 "L" BM 435.111 hat einen langen (L) Rahmenüberhang hinten und ist üblicherweise als Lkw zuzulassen (nicht als Zugmaschine). Damit liegt die max. Anhängelast bei 14,8t.

D.h. die normalen (16t) und großen Lof-Anhänger sind damit tabu.

Der U1700 (ohne "L") mit kurzem Rahmenüberhang (BM 435.110) wird normal als Zugmaschine zugelassen (mit Vorteilen wie ggf. Mautbefreiung, Sonntagsfahrverbot, grüne Nummer etc.) und hat bis zu 29t Anhängelast.

beste Grüße

Wulf
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#4

Hallo Oliver, hallo Wulf.

Vielen Dank für eure Tipps. @ Oliver, werde mich mal bei der Unimog Community zwecks Checkliste umsehen.
@Wulf, mir sticht zur Zeit ein L ins Auge. Auch finde ich die größere Pritsche sehr von Vorteil. Das mit der Anhängelast ist aber schon etwas wenig. Trifft dies auch zu, wenn der Mog in seinem früheren Leben als Zugmaschine (mit schwarzen Nummern) genutzt wurde?
Wieso sinkt eigentlich die Anhängelast mit der Länge?
Wegen dem Zulassen mache ich mir eher weniger Sorgen, der Mog hat bereits eine H-Zulassung.
Wo darf denn eurer Meinung nach der Preis für einen sehr gut erhaltenen, bzw. überarbeiteten Mog dieses Baumusters liegen (ca. 190000 Km und ca. 3900 Std)?

Gruß und noch einen schönen Abend.

Michael
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#5

Hallo Michael

ca 190000 km und ca 3900 h macht im schnitt ca 48,7 kmhquestion Irgend wie passt das nicht wirklich zusammen oder sehe ich das falsch?
Ich würde die Angaben noch mal genau hinterfragen.

Grüße aus dem Westerwald
Markus

Es geht nichts über Hubraum, außer ...

...noch mehr Hubraum Big Grin
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#6

Hallo Michael,

der Rahmenüberhang hinter der Hinterachse bis zur Anhängekupplung bildet quasi einen Hebel mit dem die Anhängelast Kräfte auf das Zugfahrzeug überträgt.
Großer Überhang: großer Hebel x kleine Anhängelast = Wirkung
kurzer Überhang: kleiner Hebel x große Anhängelast = Wirkung

Die Wirkung spürt man deutlich, wenn man mit großer Anhängelast und Schwung in einen Kreisverkehr fährt und dann schlagartig vom Gas geht oder die Motorbremse betätigt. Das Prinzip nennt sich Klappmesser. Der Anhänger schiebt - das Gespann knickt ein.

Die zulässige Anhängelast ist von zwei Seiten her definiert:
Vom Hersteller und vom Gesetzgeber.
Bei der Zulassung und den Anhängelasten besteht ein großer Unterschied zwischen Lkw und Zugmaschine:

Lkw:
Pritschengröße nicht beschränkt
Motorleistung mindestens 5 kW/t des Gesamtzuggewichtes
(Daher kommen die 25t Gesamtzug bzw. 14,8t Anhängelast beim "L")
Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen bei Lkw (bzw. Gesamtzug) > 7,5t
max. 1 Anhänger

Zugmaschine:
Pritschenlänge (Hilfsladefläche!) max. 1,4 x Spurweite VA
Motorleistung mindestens 2,2 kW/t des Gesamtzuggewichtes
Nutzlast max. 0,4 x zGG
Anhängelast muß min 1,5 x zGG betragen
Kein Sonntagsfahrverbot
Es dürfen bis zu 2 Anhänger mitgeführt werden (Gesamtlänge max. 18,75 m)

An dem "L" und einer großen Pritsche ist ja grundsätzlich nichts auszusetzen. Ist es denn eine Kipppritsche? Oder willst Du mit dem Hand-Bagger (=Schaufel) abladen?
Ansonsten ist die "L" Variante als Lkw für die Landwirtschaft wenig geeignet.

beste Grüße

Wulf
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#7

Hallo Wulf.

Es handelt sich um einen Kipper, somit also nix mit Handbagger Big Grin.
Wo liegt deiner Meinung nach momentan so der Marktwert eines solchen Gerätes?
Habe nämlich diesbezüglich keinen Bezug, da ich eigentlich ein Unimog Laie bin Rolleyes und unser Unimog schon seit 1977 bei uns am Hof läuft.
Das einzige was ich mit ganz bestimmt weiß ist, das die Ersatzteile sündhaft teuer sind!

Gruß

Michael
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#8

Hallo Michael,

abgesehen von den "allgemeinen" Stellen würde ich beim U1700(L) primär Lenkung und Bremse prüfen:

Viele Fahrzeuge hatten noch die LS3, die mit den oft montierten 24"-Rädern ziemlich am Limit ist. Fahrzeuge mit der LS7 sind da im Vorteil.

Bei der Bremse sollten die Bremssättel in Ordnung sein, die Bremse gleichmäßig ziehen. Klar sollte die Bremse auch bei anderen Fahrzeugen in Ordnung sein, aber bei den .200er Achsen sind die Teile sündhaft teuer.

Ansonsten gibt es eigentlich nichts, was an anderen Fahrzeugen nicht auch zu kontrollieren wäre.


Das Verhältnis von Stunden zu Kilometern ist etwas seltsam.

Die 190.000Km sind aber m.E. kein großes Problem, mein 435.110 hatte rund 480.000km runter, als ich ihn gekauft habe, davon offenbar viel vor einem Tieflader. Heute hat er rund 530.000 weg, es sind die ersten Achsen.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#9

Hallo Daniel.

Wieviele Stunden sollte denn der Mog mit dieser Kilometerleistung ungefähr haben?

Gruß

Michael
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#10

Hallo Michael,
der Mittelwert liegt bei 35 km pro Betriebsstunde. Also viel Acker oder Forst weniger, viel Straße und Autobahn entsprechend mehr.

Gruß Udo
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#11

Hallo Michael,

exakt kann man das nicht sagen. Aber für die o.g. Werte dürfte der Unimog fast nichts anders kennen als die Autobahn... Wink

Grüße
DaPo (Daniel)
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#12

Hallo Daniel.

Du hast recht. Laut Aussage des Verkäufers wurde der Unimog ausschließlich als Transportfahrzeug im Überland- bzw. Autobahnverkehr genutzt.
Somit sollten dann auch die Stunden ungefähr passen, oder?
Ansonsten würde mich doch jetzt einmal der Preis interessieren, wofür solche Mogs zur Zeit gehandelt werden. Hat niemand eine Info für mich, oder ist das ein soooo großes Geheimnis Big Grin?

Wünsche euch allen noch eine schöne Woche.

Gruß

Michael
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#13

Hallo,

die Stunden und Kilometer sind aber schon heftig, da muß er schon flott unterwegs sein.

Mein 1600 hat jetzt 145000 km und 11400 Std, macht 12,719 km/Std
lief bei einer Autobahnmeisterei mit Mäher und Heckenschere, aber kein Winterdienst, daher die wenigen Kilometer. Läuft bei mir aber seit 6 Jahren nur im Tieflader.

Deine 190000 km und 13 900 Std ergäben 13,67 km/ Std, das wäre also auch möglich.

Gruß Uli

Trac 800 BJ 90 9980 Std
Trac 900 BJ 90 8300 Std
Trac 1000 BJ 88 7800 Std
Trac 1000 BJ 91 5980 Std
Trac 1100 BJ 91 10300 Std
Trac 1100 turbo BJ 90 10400 Std
Trac 1100 turbo BJ 89 10800 Std
Unimog 1600 BJ 92 9850 Std
Unimog U 400 BJ 06 10200 Std
Rigitrac SKH 120 BJ 14 540 Std
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